Stadtgeflüster

Mit Baufortschritten, gefällten Bäumen, einem gereinigten Park und vielen Bärchen beschäftigen wir uns am Montag.

Willich/Tönisvorst. Sie erinnern sich: Die denkmalgeschützte Halle 18 im Stahlwerk Becker — sie steht vorne an der Anrather Straße — wird vom heimischen Investor W. Paschertz mit Millionenaufwand umgebaut. Nach Abschluss der Bauarbeiten sollen der Discounter Lidl, der dm-Drogeriemarkt und die Bäckerei Stinges dort einziehen. Außerdem sind dort später Wohnungen geplant. Das Ganze geht allerdings schleppend voran. Zunächst hieß es, dass Lidl bereits im April einziehen wird, dann wurde Juli daraus, wenig später ist dieser Termin auf August/September verschoben worden. Wer in diesen Tagen an der Baustelle vorbei schlendert, mag selbst dieses Datum kaum glauben: Das Dach ist zum Himmel völlig offen, für den Laien sind kaum Fortschritte zu erkennen. Mal gespannt, ob der Termin im September zu halten ist.

Die alte Verwaltung des Stahlwerks Becker an der Anrather Straße in Willich ist 2001 wunderschön restauriert worden. Vor allem das imposante Treppenhaus beeindruckt jeden Besucher. Lange war im Gebäude der Sitz einer Immobilienfirma, nach dem Tod des Eigentümers sind die Räume aber verwaist. Was generell für das große Gebäude gilt: Nur noch zwei Mieter sind dort zu finden, das Ganze sieht ein wenig trostlos aus. Nach Wechseln bei Eigentümer und Verwaltung soll sich das jetzt aber ändern: Mehrere Hundert Quadratmeter Bürofläche bietet ein Hamburger Unternehmen dort an.

„Muss noch 148 713 Mails checken“ — diese Zeile aus dem Hit von Tim Bendzko ist dem (leicht genervten) Stadtflüsterer vergangene Woche irgendwann eingefallen, als er mal wieder Post aus der Stadt Willich in Sachen „Mission Olympic“ auf dem Tisch bekam. Stadtverwaltung und Stadtverwaltung, Vereine, Chöre und nicht zu vergessen die Stadtverwaltung — sie alle hatten zu dem sportlichen Großereignis etwas beizutragen. Täglich mehrere E-Mails zum Programm waren zuletzt die Norm. Mal gespannt, ob die Nachberichterstattung in den kommenden Tagen eine ähnlich hohe Schlagzahl erwarten lässt.

Schützen können nicht nur gut zielen, sondern auch prima putzen. Der Eröffnung des 127. Willicher Schützenfestes am Freitag, 6. Juli, dürfte damit nun nichts mehr im Weg stehen. Mehr als 20 Schützen und die Freiwillige Feuerwehr Willich haben unter der Leitung von Ehrenpräsident Günter Baumeister den Konrad-Adenauer-Park wieder in einen „ordnungsgemäßen“ Zustand versetzt. Gut zwei Jahre, nachdem der ASV Willich den Park in vielen Arbeitsstunden modernisiert hat, waren die Spuren der zahlreichen Enten und des arglos weggeworfenen Mülls nicht mehr zu übersehen. Mit „Hochdruck“ wurde der Enten- und Vogelkot von der Pflasterung und den Sitzgelegenheiten entfernt. Der fehlende Schnitt an den Sträuchern wurde nachgeholt und die Düsen für die Wasserfontäne im Weiher wurden gereinigt.

Der Blick aus dem Bürofenster des Tönisvorster Bürgermeisters geht seit ein paar Tagen in die Ferne. Der Grund für den Weitblick ist ein trauriger: Zwei Mammutbäume mussten gefällt werden. Nun sind von den riesigen Stämmen nur noch Stümpfe übrig. Um die Größe des Stammdurchmessers zu demonstrieren, ist Frank van Acken, Mitarbeiter im Ordnungsamts, der Bitte des WZ-Fotografen Kurt Lübke gefällt und hat sich auf die Baumscheibe gesetzt. Die beiden ehemals prachtvollen Mammutbäume hatten ihren Platz zwischen P+R-Parkplatz und Verwaltungsgebäude Bahnstraße am Wilhelmplatz. Noch im Juli 2006 waren die Pflastersteine um die Bäume herum durch rote Asche ersetzt worden, weil sie den Wurzeln im Weg waren. Nun, sechs Jahre später, sind die Bäume gefällt worden. Ihre Nadeln waren bis zur Kronenspitze braun.

Einige Tage vor ihrem letzten Schultag ist Marta Tenelsen bereits als Rektorin der Gemeinschaftsgrundschule Vorst verabschiedet worden: im Schulausschuss, dessen Sitzungen sie regelmäßig, Seite an Seite mit ihren St. Töniser Schulleiter-Kollegen verfolgt hat. Ausschussvorsitzende Angelika Hamacher hatte sich die Liebe Tenelsens zu Garten und Stauden gemerkt und die guten Wünsche der Ausschussmitglieder mit einem Strauß Blumen überreicht. Den klopfenden Beifall des gesamten Gremiums nahm Marta Tenelsen in der Cafeteria der Realschule Leonardo da Vinci gerührt entgegen. Nach der Kür ging man zur Tagesordnung über — zu der des Schul- und Kulturausschusses.

Nicht voller Geigen, sondern voller Bärchen hängt seit einigen Tagen der Himmel in der Bärenapotheke an der Krefelder Straße in St. Tönis. Anlass: Die Apotheke feiert ihr 20-jähriges Bestehen und hat sich mit reichlichen Namensgebern dekoriert. Die Kunden konnten in einem Gewinnspiel schätzen, wie viele Bären im Laden verteilt worden waren. Zwischen 100 und 3000 wurde so ziemlich jede Zahl genannt. Die richtige Antwort wäre die 444 gewesen. Der Stadtflüsterer lag mit seinem Tipp um exakt ein Drittel daneben, gratuliert dem Geburtstagskind aber herzlich.

Freuen kann sich die Vorster Fußballjugend: Zwei neue Toren stehen ihr ab sofort zur Verfügung. Gespendet worden sind die Geräte im Wert von 1500 Euro von der Volksbank.

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