Stadtgeflüster: Zornige Politiker und engagierte Filmemacher

Am Montag geht es um geduldige Autofahrer, zornige Politiker, engagierte Filmemacher und freudige Fußballer.

Willich/Tönisvorst. Geduld benötigt man in diesen erntereichen Zeiten als Autofahrer, denn der Ertrag vom Feld muss über die Straße in Lager, Silos, zur Versteigerung oder zum Markt. Und für diesen Transport fahren Traktoren über Land- und Kreisstraßen. Schnell bilden sich lange Schlangen hinter den Treckern samt Anhängern. Wo es geht und erlaubt ist, fassen sich Autofahrer ein Herz und überholen. Das aber war WZ-Fotograf Friedhelm Reimann zuletzt nicht möglich, hatte er doch in Clörath nicht nur einen, nicht nur zwei, sondern drei Traktoren und einen Wagen des Niersverbandes vor sich. Er nahm’s gelassen, fuhr gemächlich und nutzte die Gunst der Stunde für ein spontanes Foto. Und der Stadtflüsterer vertextet das Motiv nun mit den Abspannworten aus dem Hörfunk-Klassiker „Freie Fahrt ins Wochenende“: „Fahren Sie bitte vorsichtig — immer.“

Apropos Vorsicht: Ziemlich gerumst hat es in der vergangenen Woche im alten Rathaus in St. Tönis. Genauer: im Fraktionsraum der CDU. Bei einer Sitzung der Ratsvertreter wollte Fraktionschef Helmut Drüggen endlose Debatten beenden, die Rednerliste wurde geschlossen — und das wiederum passte einigen Mitgliedern nicht. So soll zum Beispiel Rats-Veteran Günter Körschgen empört vor die Tür gelaufen sein, wo er von einem Kollegen aber wieder „eingefangen“ wurde. Wenig später hatten sich alle wieder beruhigt. „Eben typisch Tönisvorst“, sagt Helmut Drüggen.

Rebecca Clouston aus Tönisvorst hat sich in der Redaktion gemeldet und macht auf ein Filmprojekt aufmerksam, deren Verwirklichung ihr, wie sie schreibt, eine Herzensangelegenheit sei. Seit einiger Zeit kämpfe sie mit dem Regisseur Stefan Hinze für das Filmprojekt im Kampf gegen Kindesmissbrauch. Viele Schauspieler hätten zugesagt, gagenfrei zu spielen, so Joey Heindle (Foto), Detlef Scholzen und andere. Der Film ist angelehnt an das Grimmsche Märchen „Das Mädchen ohne Hände“. Worum es geht, erzählt Regisseur Hinze in einem Einspieler bei „youtube“. Es gibt auch eine Facebookseite, wo auf die Sponsorensuche hingewiesen wird. Wer mehr wissen will, klickt sich dort hinein.

In der Serie ARD-Buffet wird am kommenden Donnerstag, 10. Oktober, ab 11.05 bis 13 Uhr wieder Mundart vom Niederrhein aus Anrath zu sehen und zu hören sein. Darauf macht Hans-Frieder Nöhles aufmerksam. „Wer also Zeit hat reinzuschauen, sollte dies tun“, sagt er.

Groß war die Freude der jungen Fußballer von den integrativen Gruppen des Schiefbahner Turnvereins, als sie beim Training auf dem Kunstrasenplatz des SC Schiefbahn Besuch von Postbank-Mitarbeiterin Tanja Nideggen bekamen. Denn sie überreichte den Kindern mit ihrem Trainer Werner Singer zehn neue blau-gelbe Fußbälle. Stephan Adomeitis, der seit vielen Jahren mit seinem Helferteam die gesunden und gehandicapten Kinder und Jugendlichen zum gemeinsamen Spiel zusammenbringt, hatte sich an einem Gewinnspiel beteiligt und der TV Schiefbahn wurde als Gewinner ermittelt. Die Postbank verlost seit Anfang 2012 Fußbälle an Sportvereine, Schulen und Kindergärten. Monatlich werden die Sieger ermittelt. Die Anzahl der Bälle insgesamt richtet sich am Ende eines jeden Monats nach den erzielten Toren in der 1. Bundesliga. Diese werden dann zusammengezählt, verdoppelt und aufgerundet. Jedenfalls probierten die Kinder die neuen Bälle anschließend gleich mal aus.

Nun ein paar Blicke in die Geschäftswelt. Der ehemalige Delikatessenladen „Schokolina“ in Alt-Willich, Peterstraße 39, erhält endlich einen Nachfolger. Dort werden ab dem 1. November Blumen und Gestecke verkauft. Das Blumen-Geschäft aus der Brauerei-Passage wechselt dann nach dorthin. Dies teilte die Willicher City-Managerin Christel Holter mit, nachdem die WZ über die hohe Zahl von Leerständen berichtet hatte.

Das Glas- und Porzellanwarengeschäft Schmitz muss nach fast 70 Jahren zum Jahresende schließen. Aufgrund rückläufiger Umsätze bleibe den Betreibern keine andere Wahl heißt es aus Mitarbeiterkreisen. Den Trend habe man bereits vor zwei, drei Jahren festgestellt. Derzeit läuft der Räumungsverkauf in dem Laden in der Hochstraße in St.Tönis. Wann die Schließung letztlich erfolgt, liege zum einen am Verkauf des Restbestandes und zum anderen am künftigen Mieter. Den gibt es bislang nämlich noch nicht.

Geschäftswelt, Teil 3: Am Samstag vor einer Woche waren die Schaufenster verhängt. Es wurde gestrichen, Regale wurden aufgebaut, Ware eingeräumt. Seit Freitag nun ist an der Ecke Hochstraße/Marktstraße in St.Tönis — dort, wo über viele Jahre Blumen Langenfurth sein Zuhause hatte — der Herrenausstatter „V.I.P. Jeans & More“ zu Hause. Neu am Standort, aber nicht im Ort. Denn bislang verkaufte Christoph Rieken seine Streetwear-Collection an der Krefelder Straße. „Hier kann ich mich vergrößern“, sagt Rieken zum Umzug. Er habe mehr Platz, um sein Angebot auszuweiten. „Es wird mehr Schuhmodelle geben. Und noch mehr.“ Verspricht er seinen Kunden.

Zum Schluss wird’s süß und klebrig: Der Stadtflüsterer macht auf ein Honig-Kochevent in der „Praxisküche“ von Heike Meier aufmerksam. In ihren Räumen an der Verbindungsstraße 30 sollen sich am Dienstag ab 19 Uhr die Aromen des Honig entfalten. Veranstalter ist der Imkerverein Tönisvorst. Es wird scharf, pikant, kräuterig oder süß, die neue Honigküche stellt sich vor. Mit Honig aus der Region lasse sich nicht nur backen, sondern auch hervorragend kochen, wissen die Honig-Kenner. Interessante Geschmackskreationen werden zubereitet, angeleitet durch die Ökotrophologin und Ernährungsberaterin Heike Meier. Mehr zu Termin und Kosten gibt es über die Telefonnummer 02151/150838 oder per E-Mail unter:

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