Stadtgeflüster: Von schönen Vögeln und schicken Prinzen

Geflüster: Es geht rund am Kreisverkehr, rauf auf den Wasserturm und ab nach Immigrath.

Willich/Tönisvorst. Nein, schön sieht das wirklich nicht aus am Kreisverkehr bei Real in St. Tönis. Vom Parkplatz des Warenhauses fliegen wohl immer wieder Tüten weg und verlassen das Gelände. Sie finden sich dann in der Hecke wieder und bieten den eben schon beschriebenen eher schmuddeligen Anblick. Vielleicht sollte man sich beim „Future Store“ mal Gedanken machen, wie man (Achtung: Wortspiel) in Zukunft solcherart Müll vermeidet.

Wir bleiben in der Gegend. Wer aus Richtung der Markant kommt, findet ein Richtungsschild vor, das ihn auf eine Umleitungsstrecke zum Ärztehaus am St. Töniser Wasserturm leiten will. Dazu muss man nach rechts auf die Vorster Straße einbiegen. Nach rechts? Auf die Vorster Straße? Die führt doch vom Wasserturm weg! Wenn Sie diese Einwände haben, haben Sie natürlich Recht.

Trotzdem hat das Ganze seinen Zweck. Zwar zweigt die Straße hinter dem nächsten Kreisverkehr gleich nach links Richtung Wasserturm ab, aber da darf man nicht abbiegen. Deshalb: biegen Sie tatsächlich Richtung Vorst ab. Dann geht’s nach links auf den Südring, an der Ampel wieder links und dann rechts, und schon sind Sie am Ärztehaus. Das sind höchsten 1,5 Kilometer Umweg. Ist doch nichts, oder? Immerhin: Bald soll es mit der provisorischen Zufahrt zum Ärztehaus ja ohnehin vorbei sein.

Ganz früh dran sein — das ist offenbar das Ansinnen der Familie Grips vom gleichnamigen Hof in Schiefbahn. Die wies nämlich vergangene Woche darauf hin, dass auf ihrem Hof am 23. September das Erntedankfest stattfindet. Wir freuen uns schon auf eine tolle Vorbereitungszeit mit vielen spannenden Begegnungen sowie ein schönes Fest.

Immerhin, alles wird noch nicht verraten. Detailinfos folgen. Das verleitet den Stadtflüsterer zu folgendem Tipp: „Liebe Leser, denken Sie rechtzeitig an das Weihnachtsfest am 24. Dezember 2012. Vielleicht können Sie sich im Winterschlussverkauf mit Geschenken eindecken.“

Jetzt drehen wir den Bogen noch mal zurück zum eben schon mal erwähnten Wasserturm. Just dort hat WZ-Leser Alfons Wetzurek einen Turmfalken mit seiner Beute gesehen, die er geschlagen hatte. Gedankenschnell drückte der Mann auf den Auslöser seines Fotoapparates und schickte das Bild an die Zeitung.

Er war damit einem Aufruf der Niederrhein-Redaktion gefolgt, die schönsten Tierbilder aus der Region einzusenden. Der St. Töniser Vogel hatte offenbar großen Hunger, denn er hatte den Fotografen nahe heran gelassen.

Es dauerte nicht lange, da war die erste Reaktion schon da. Kürzlich hatte der Stadtflüsterer seine Leser gebeten, ihm eventuelle schlechte Erfahrungen mit der Willicher Stadtverwaltung zu schildern, insbesondere mit dem Bauamt. Solche hat Hans Stocks gemacht. „Am 17. August 2009 habe ich schriftlich eine Anfrage an das Bauamt der Stadt, bezüglich eines verwilderten Grundstückes gestellt.

Ich hätte hier gerne eine Garage errichtet. Eine Antwort auf mein Schreiben habe ich nie erhalten“, schreibt er. Und legt nach: „Ähnlich ist es mir beim Amt für Jugend und Soziales ergangen. Hier wurde mir ein Fragebogen für das Amt des Jugendschöffen zugeschickt. Die Fragen enthielten lediglich allgemeine Angaben zur Person, die auch bei der Stadt vorliegen.Fragen zur Qualifikation wurden nicht gestellt.“

Am 10. Juni 2009 habe er dann schriftlich nachgefragt, was aus der Angelegenheit geworden sei. „Bis zum heutigen Tage habe ich auch hier keine Antwort erhalten. Alles nicht sehr tröstlich für die Bürger.“

Immer wieder haben wir in den letzten Wochen und Monaten von Problemen berichtet, die unsere Leser mit der Telekom hatten. Auch die Eltern von Brigitte Schwengers aus Schiefbahn zählen dazu. In ihrem Telefon knackt es seit einem Jahr. Hinzu kommt, dass das Telefon immer wieder nur ein einziges Mal klingelt — auch nachts.

Da kann es ja nicht wundern, dass die Leute genervt sind. Die Mutter von Brigitte Schwengers ist ein Pflegefall, das Ehepaar daher besonders auf das Telefon angewiesen, weswegen man nicht einfach mal den Apparat abstellen kann.

Jetzt müssen wir noch berichten, dass die CDU aus Langenfeld-Immigrath einen neuen Vorstand hat. Wie bitte?, werden Sie jetzt fragen. Das ist doch so, als ob in Peking der sprichwörtliche Sack Reis umgefallen wäre.

Das stimmt wohl, aber einer der neuen stellvertretenden Vorsitzenden ist ein altes Gesicht: Daniel Slomka, früherer CDU-Ratsherr aus Tönisvorst und — wenn den Stadtflüsterer seine Erinnerung nicht ganz täuscht — ganz enger Vertrauter von Fraktions-Chef Horst von Brechan. So hört man dann wieder mal voneinander.

„Mir fehlten die Worte,“ schreibt Christine Brachmann im Pfarrbrief der katholischen Gemeinde St. Godehard in Vorst. „Der Godehardpreis für mich?“ Diese Überraschung sei dem Pfarrgemeinderat wirklich gelungen. Sie bedankt sich bei allen, „die mir so herzlich gratuliert, die mich in die Arm genommen, mich gedrückt und im Nachhinein auch angerufen haben.“

Der Preis, den Christine Brachmann bekommen hat, „bestätigt mir“, sagt sie. „dass mein Engagement hilfreich und wichtig ist. Ich werde ihn in Ehren halten.“ Die 74-jährige Christine Brachmann zeigt neben der Erziehung von acht Pflegekindern seit langem bei Caritas, Kolping, der Rumänienhilfe und bei ihrem Einsatz für die Senioren einen nie nachlassenden Eifer.

Thomas Kroschwald ist nicht nur Lehrer am Michael-Ende-Gymnasium, sondern feiert auch gerne Karneval. Dabei gibt er den Spaß an der Freud’ gerne an die Jugend weiter. Was insbesondere dem Jugendkarnevalsverein St.Tönis gut gefällt. Dort ist Kroschwald seit Altweiber Mitglied im Ehrenkorps. Die entsprechende Kappe bekam er aufgesetzt, als die Kinderprinzessin in Berlinern aufgewogen wurde.

Zum Abschluss noch einmal Karneval: Bereits zum dritten Mal führte am Karnevalsfreitag eine Auftrittsreise der Tönisvorster Prinzengarde und der Treuen Husaren ins WDR-Funkhaus nach Köln. Besonderes „Bonbönschen“ und Augenweide in diesem Jahr war das aus den Reihen der Garde stammende Prinzenpaar Thorsten I. und Melanie I..

Gut 60 Tönisvorster Vollblutkarnevalisten zogen zusammen mit dem Prinzenpaar und den beiden WDR-Moderatoren Stefan Verhasselt und Reinhard Krönert in den Sitzungssaal, wo sie von fast 1000 Narren begeistert empfangen wurden. Thorsten I. und Melanie I. ließen es sich nicht nehmen, die mit den Garden befreundete Karnevalsgröße Marita Köllner („Et fussich Julche“) auf der Bühne zu begrüßen und mit ihrem Orden auszuzeichnen.

Auch Köllner hatte Freude, ihr „Cremeschnittchen“ (so nennt sie Prinz Thorsten immer) in den Arm zu nehmen und zusammen mit ihm und seiner Prinzessin ihr Karnevalslied: „Können diese Augen lügen?“ zu singen.

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