Stadtgeflüster: Von Models und Marmelade

Wie eine Firma verzweifelt versuchte, einen Grundstücksbesitzer ausfindig zu machen. Und: Außergewöhnliches Outfit für die Sitzung eines Stadtrates.

Willich/Tönisvorst. Schiefbahns next Topmodel: Beim Tag der Offenen Tür der Schiefbahner Astrid-Lindgren-Schule führten die Englischlernenden Drittklässler eine Modenschau auf. Es gab von den Mitschülern und den Eltern viel Beifall, sowohl für die englisch sprechenden Moderatoren („Welcome to our crazy Astrid-Lindgren-Fashion-Show“) als auch für die kleinen Models. Unter anderem schritten Fee, Heidi, Oli und Kasimir in originellen Kostümen über den Laufsteg.

Erstmals hat das seit über 50 Jahren in St. Tönis ansässige italienische Eiscafé Fontanella einen Tag, in dem das Geschäft nicht offen ist. Wie Marisa Fontanella erklärt, will man in Herbst und Winter den Mittwoch geschlossen halten. In der Filiale an der Schulstraße hat man bereits komplett auf Winterpause geschaltet — wie das bereits seit vielen Jahren praktiziert wird. „Ach wär’ das schön, wenn wir schon wieder in der Frühlingssonne sitzend ein Eis schlecken könnten“, seufzt der Stadtflüsterer.

Zu Ende trainiert. Das Fitness-Studio Sports-Camp an der Lerchenfeldstraße in Anrath ist dicht, seit etwa zwei Monaten. Aus persönlichen Gründen habe der Besitzer diesen Schritt gemacht, heißt es. Immerhin, so ganz ohne Anlaufstelle sind Sportwillige in Anrath nicht. Immerhin kann man dort das Studio Fitness Inside von Ralf Kegelmann nutzen, das vor rund einem Jahr an der Gietherstraße in den Räumen der ehemaligen Textilfabrik Jammers und Leufgen eröffnet hat.

So, jetzt geht’s um eine Geschichte, die sich vor vielen Jahren abgespielt hat, die aber so noch nicht erzählt worden ist. Sie wirft ein bezeichnendes Licht auf das Geschäftsgebahren großer Firmen. Da war der Lebensmittelriese K. aus Viersen. Der interessierte sich für ein Grundstück, auf dem er gerne einen neuen Markt eröffnet hätte. Also wurde die firmeninterne Recherche in Gang gesetzt, die herauskriegen sollte, wem das Grundstück gehört. In Gang kam die Maschinerie zwar, aber den Besitzer der Parzelle konnte sie nicht ausfindig machen, das Projekt wurde begraben. Ein paar Jahre später wurde der Lebensmittelriese von der Stadt angeschrieben. Die ließ anfragen, ob ein bestimmtes Grundstück zum Verkauf stehe. Dies gehöre der Firma K. Dabei handelte es sich um genau das Grundstück, von dem das Unternehmen Jahre vorher keinen Besitzer hatte ermitteln können. Es wusste also nicht, dass es selbst Besitzer war. Wie sagte der Mensch, der dem Stadtflüsterer diese Geschichte erzählt hat: „Wer hat, der hat.“

Erinnern Sie sich an den Fall des Vorster Johann S. Gut? Das ist der Mann, der von der Firma HTM, das ist ein im Internet aktives Unternehmen, eine neue Fernbedienung für seinen Fernseher haben wollte. Seine war kaputt, es ist noch Garantie drauf. Das Unternehmen verspricht auf seiner Homepage, sich innerhalb von 24 Stunden beim Kunden zu melden. Letztes Mal dauerte es einen Monat, allerdings auch nur deshalb, weil der Kunde von sich aus das Unternehmen mit Sitz in Frankfurt/Oder anrief. Jetzt bat die WZ HTM um Stellungnahme. Auch das ist schon fünf Wochen her — geschehen ist nichts, keine E-Mail, kein Anruf. Der Stadtflüsterer vermutet, dass die Firma beim Verkauf neuer Geräte und dem Schreiben und Kassieren von Rechnungen deutlich schneller ist.

Ursula Krumbach aus Tönisvorst hat in Köln den 3. Platz im Wettbewerb um die Meistermarmelade 2011 erzielt. Die 45-jährige Bürokauffrau konnte die Jury mit ihrer hausgemachten Erdbeermarmelade überzeugen. Zum Finale nach Köln waren sieben Marmeladenmacher geladen, deren Kreationen die Tester vom Institut für Oecotrophologie in der Vorauswahl überzeugen konnten. Sieger wurde der einzige Mann im Wettbewerb, Holger Wiencierkowski aus Bottrop. Ursula Krumbach kann sich über einen Dinner-Gutschein im Wert von 500 Euro freuen.

35 Meter breit ist die Krananlage, die in der vergangenen Woche im Stahlwerk Becker angeliefert wurde. Eingebaut wurde sie in die Halle 4, die von der Firma ProPipe für den Handel mit riesigen Stahlrohren genutzt wird. Um die ebenso riesige Krananlage bis zur Halle zu bekommen, war Millimeterarbeit erforderlich. Einige Straßenschilder sind aber trotzdem kaputt gegangen. „Wir haben sie aber sofort ersetzen lassen“, versicherte Willy Kerbusch von der Grundstücksgesellschaft.

Er war schon sportlich gekommen: Kristian Schneider von der Tönisvorster FDP erschien zur Stadtratssitzung am Sonntagmorgen im Trainingsanzug. Was nichts damit zu tun hatte, dass er etwa aus dem Bett gefallen war und sich hatte beeilen müssen. Nein, der Mann ging seinem Hobby nach — dem Tischtennisspiel. Er hatte wegen der Sitzung eine Spielpause eingelegt — nach einer Stunde ging’s zurück in die Halle.

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