Stadtgeflüster: Rasselbande sorgt für „Äktschen“

Von einem Wirt, der Geburtstag hatte und einem komischen Gästebuch-Eintrag im Internet.

Willich/Tönisvorst. Großer Bahnhof für Jakob Packbier: Letzte Woche ist der Wirt des Bruderschaftslokals der St.Sebastianer Schützenbruderschaft Vorst 70 Jahre alt geworden. Der Vorstand und die Gruppenführer gratulierten dem rüstigen Jubilar mit musikalischer Unterstützung vom Musikzug der Freiwillige Feuerwehr Tönisvorst und dem Trommlercorps Einigkeit Vinkrath.

Jakob Packbier betreibt die Gaststätte gemeinsam mit seiner Frau Ida seit 45 Jahren. Mittlerweile ist auch Sohn Josef mit ins Geschäft eingestiegen. Bemerkenswert ist auch, dass jeweils alle drei Vorster Bruderschaften schon mal ihr Vereinslokal bei Jakob und Ida hatten. 1973 errang Jakob Packbier selbst die Königswürde und führte somit gemeinsam mit seiner Frau Ida das Vorster Schützenwesen an.

Dass kreative Köpfe bisweilen auch an den Rest ihres Daseins erinnert werden, musste Reinhardt Friese, Regisseur der Neersener Festspiele, schmerzhaft feststellen: Er hatte bei der ersten Hauptprobe "schwer Rücken" - wie der Niederrheiner sagt. Der Mann war froh, dass er während der Probe und beim anschließenden Gespräch auf den blauen Sitzen Platz nehmen konnte, auch wenn das ziemlich schmerzhaft aussah. So erntete er mitleidige Blicke seines Seppel-Darstellers.

Der Seppel ist ebenfalls ein gebranntes Kind, allerdings was die Schreibweise seines Namens in der Presse anbelangt. Der kluge Mann beugt vor, und so diktierte er: Marc, Siegfried, Ungetüm... - wie bitte? Wieso Ungetüm? Ein Doppelname? Kreative Eltern? Nibelungen-Verwandschaft? Nein, Marc Suesterhenn fuhr fort: Emil, Siegfried... - er hatte lediglich das Polizei-Alphabet leicht abgewandelt.

Die Freude war echt: Bürgermeisterkandidat Christian Hoechtlen begrüßte den neuen Internetauftritt der Stadt Tönisvorst. Und weil der ihm so gut gefiel, trug er sich auch ins Gästebuch ein. Nachdem die Stadtverwaltung seinen Eintrag geprüft hatte, schaltete sie ihn frei und er war für alle zu sehen. Um am nächsten Tag wieder verschwunden zu sein.

Da verstand Hoechtlen sowohl die Welt als auch die Stadtverwaltung nicht mehr. Kaum hatte er sich mit dem Missstand abgefunden, tauchte der Eintrag im Gästebuch wieder auf. "Ein technischer Fehler", erklärt die Stadtverwaltung. Anlaufschwierigkeiten seien der Grund. Das komme bei neuen Seiten halt vor.

Oooooooooh, sind die süüüüüüüüüß. Wie oft die Familie van der Coelen aus Vorst in den letzten eineinhalb Monaten diesen Ausruf gehört hat, kann sie wohl selbst nicht mehr zählen. Sechs Wochen jung sind die Labrador-Retriever-Welpen, die dort das Licht der Welt erblickten.

Die zwölf Junghunde, unter ihnen drei blonde Exemplare, erfreuen sich bester Gesundheit, sind aber fit "wie ein "Turnschuh" und sorgen für jede Menge "Äktschen". So hat denn auch Sohn Nic mehr als alle Hände voll zu tun, die Horde in Schach zu halten. In den nächsten Wochen heißt es allerdings Abschied nehmen aus Vorst. Von dem Dutzend sind nur noch zwei zu haben.

Wir kommen zum Thema Kriminalität. Da warnt doch eine Gaststätte am Alten Markt in St. Tönis potenzielle Diebe, dass es sich genau hier nicht lohnt. Das tut sie sowohl mit einem Aufkleber einer Wach- und Schließgesellschaft, als auch mit einem großen Zettel kund. Und damit auch Menschen mit einem anderen sprachlichen Hintergrund die Warnung verstehen, ist sie gleich nochmal in kyrillisch niedergeschrieben.

Uli Winkler, Anrather und Mitglied des Willicher Stadtrats (SPD), freut sich. Nämlich darüber, dass sein Antrag zur Umgestaltung des Weges am Ende des Klörather Steges umgesetzt wurde. Der ehemalige Weg, der kaum noch begehbar war, wurde in einen ordnungsgemäßen Zustand versetzt. "Jetzt kann man sowohl als Fahrradfahrer als auch zu Fuß diesen Engpass problemlos nutzen", sagt Uli Winkler.

Allerdings berichteten Anwohner, dass der Weg leider auch von Mofa- und sogar von Motorradfahrern missbraucht werde. Gerade die schweren Maschinen aber ziehen Furchen in die rote Asche, die sich dann bei Regen füllen und den Weg unpassierbar machen. Deshalb wird Winkler jetzt beantragen, dass dort ein Schild aufgestellt wird, das die Nutzung des Weges nur für Radler und Fußgänger gestattet.

Ziemlich enttäuscht war nicht nur die Willicherin Marianne Bieniek, als sie in der vergangenen Woche in den Kempener Lichtspielen das "Kino für Genießer" besuchen wollte: Der Film "Hilde", den die WZ dort gemeinsam mit Kino-Chef Frank Janssen präsentierte, war blitzschnell ausverkauft.

Bei der Aktion hatte Blumen Langenfurth aus St. Tönis 170 rote Rosen - die an Hilde Knef erinnerten - verteilt. Wer keinen Platz mehr gefunden hat, kann jetzt aufatmen: Der Film wird am Donnerstag ab 17 Uhr in den Lichtspielen wiederholt. Karten können unter Telefon 02152/54141 vorbestellt werden.

Sie ist seit Jahren engagiert dabei, wenn die Stadt Tönisvorst den Radwandertag in St.Tönis ausrichtet: Marion Arndt, Vorsitzende des Jugendkarnevalsvereins (JKV) St. Tönis. Radelnd wird man sie aber auch diesmal nicht zu Gesicht bekommen. Statt in den Sattel zu steigen, reicht Marion Arndt lieber stehend Grill-Würstchen über die Imbiss-Theke am Rathausplatz.

"Ich habe erst mit 13 Jahren mein erstes Fahrrad bekommen und fahre daher nicht sehr sicher." Auch bei den Fahrrad-Ausflügen des JKV tritt sie nicht in die Pedale, ist aber immer schon vor allen anderen am Ziel: "Die haben schließlich Hunger, wenn sie ankommen!" Recht hat sie!

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