Stadtgeflüster aus Willich und Tönisvorst : Pflaster-Stückwerk in St. Tönis
Willich/Tönisvorst Der Untergrund in der Innenstadt bereitet weiter Sorgen. Dies und mehr im Stadtgeflüster.
Das ging ja schnell. Oder anders formuliert: Kaum, dass der Stadtflüsterer die Sorge des Anrathers Sebastian Commans gemeldet hatte, dass vor einiger Zeit eine Scheibe des Bushaltestellenhäuschens neben der Kirche demoliert worden sei und die defekte Scheibe seitdem auf den Austausch warte, da rückten am vergangenen Mittwoch Mitarbeiter einer Fachfirma in Anrath am Kirchplatz an. Alle Scheiben mussten entfernt werden, weil sich auch der obere Teil des Metallgerüstes verzogen hatte. Anschließend wurden das neue Glas und die alten Scheiben wieder eingefügt. Nun muss sich Commans auch nicht mehr um die Sicherheit der Fahrgäste sorgen, die an der Haltestelle auf den nächsten Bus warten.
Pfützen und das Pflaster auf der Hochstraße in St. Tönis
Sorgenvoll schaut auch die Senioren-Union in Tönisvorst – und zwar auf das Pflaster der Hochstraße in St. Tönis. Die Fußgängerzone präsentiere sich in Teilen nicht Rollator-gerecht, nicht Rollstuhl-freundlich und sei schon gar nicht für Stöckelschuhe geeignet, sagte Günter Körschgen im Bau- und Verkehrsausschuss. Dabei hatte die Verwaltung bereits nach Klagen damit begonnen, die Fugen im Pflaster stellenweise ausbessern zu lassen. Aber die Maßnahme ist noch Stückwerk und stellt Körschgen nicht zufrieden: „Die Pfützen sind größer als vorher.“ Über die holprigen Stellen sollen nun unter anderem Gespräche mit Einzelhändlern und Gastronomen geführt werden. Schließlich einigten sich die Mitglieder des Bauausschusses darauf, die Prüfung der Senioren-gerechten Flächen als Thema der Bürgerbeteiligung zum integrierten Stadtentwicklungskonzept aufzunehmen. Pflaster, Beleuchtung, Möblierung – dies alles komme doch im Rahmen des Mitwirkungsprozesses sicher dort auf den Prüfstand. Bis dahin bleibt es zuweilen holprig auf dem Weg durch die Stadt.
Radabstell-Stationen
in der Stadt Tönisvorst
Mit dem Rad in die Stadt fahren? Sehr löblich. Und wo kann man es dann abstellen? Die Frage nach geeigneten Plätzen und ausreichendem Angebot wurde im Bauausschuss Tönsivorst ebenfalls aufgeworfen. Der Bedarf sei auf jeden Fall da, stellte die CDU fest. Thema waren unter anderem die Fahrrad-Plätze vor dem St. Töniser Rewe-Markt. Auch die Frage, ob seitlich vom Markt, am Alten Graben, nicht Ständer platziert werden könnten. Joachim Kremser (SPD) warb in dem Zusammenhang noch einmal für das „große Paket Radwegekonzept für den Kreis Viersen“, das mit den Kreis und seine angehörigen Städte und Gemeinde besser per Velo vernetzen möchte. Innerstädtisch sind Radwege auch wieder ein Premium-Thema für das (Innen-)Stadtkonzept. Beispielsweise die Frage, wo sich Ladestationen für E-Bikes lohnen würden. Die Politik ist gespannt, welche Anregungen auch von den Bürgern kommen. Noch drängt die Zeit nicht. Mit einem Radwegekonzept für den Kreis Viersen ist nicht vor 2021 zu rechnen.
Unangekündigte Testfahrten durch die Feuerwehr
Die „Befahrung“ von Wohnvierteln durch die Tönisvorster Feuerwehr ist bei Bürgern auf großes Interesse gestoßen. Das haben auch Anrufe beim Ordnungsamt der Stadt ergeben. Bürger haben dort weitere Straßenzüge angegeben, in denen der Platz vor allem abends beengt ist. Kurzfristig sollen weitere Testfahrten mit Einsatzfahrzeugen folgen, kündigte Ralf Jeromin im Verkehrsausschuss an. Unangekündigt, natürlich. Damit die Parksituation ein realistisches Bild abgibt.
Willicher Protest auf dem Lissaboner Uni-Gelände
Großes Interesse an der vergangenen „Fridays for Future“-Demonstration in Willich hatte auch Nabu-Mitglied Hans Thelen. Zu dem Zeitpunkt allerdings weilte er in Lissabon, konnte sich nicht persönlich für die Sache in seinem Heimatort einsetzen. Er tat es aber kurzerhand als „einsamer Aktivist“ und mit seinem selbst geschriebenen Plakat „Stop talking. Act finally!“ auf dem Lissaboner Uni-Gelände. Thelen hatte übrigens „mindestens zehn Studenten angesprochen, kein einziger hatte eine Vorstellung von Fridays for Future. Allerdings ist dann eine Woche später – wir waren gerade auf dem Rückflug – doch noch demonstriert worden“.