Blick in die Glaskugel 2019: Die Prognosen für Willich

Willich · Die WZ-Redaktion klopft einige lokale Themen auf Machbarkeit und Umsetzung ab und legt sich bei den Erfolgsquoten fest.

 Erfolgs-verwöhnter Intendant: Jan Bodinus wird auch 2019 viele Besucher nach Neersen holen, den schlechteren Wetterprognosen für 2019 zum Trotz.

Erfolgs-verwöhnter Intendant: Jan Bodinus wird auch 2019 viele Besucher nach Neersen holen, den schlechteren Wetterprognosen für 2019 zum Trotz.

Foto: Reimann, Friedhelm (rei)

Konzentration. Hände rechts und links an die Glaskugel führen, ohne sie zu berühren, Augen schließen. Haben Sie jetzt eine Wahrsagerin vor Augen? Gut. Wir denken an Willich. Und sagen voraus, was 2019 für die Stadt zutreffen wird.

Schlossfestspiele Neersen

Wir legen uns zu 100 Prozent fest: In der Spielzeit 2019 wird es mehr als nur elf Minuten lang auf Bühne und Tribüne am Neersener Schloss regnen. Trotzdem haben Jan Bodinus und sein Team die Chance, an die Zuschauerrekordmarke des Vorjahres von 27 000 heranzukommen. Unter Bodinus läuft die mediale Werbetrommel für die Schloss-Festspiele. Er versteht es, das Ensemble immer wieder neu zu formen. Auch wenn diesmal weniger prominente Gesichter locken – die Stücke (Der Mustergatte, Monsieur Claude und seine Töchter und Arielle, die Meerjungfrau) ziehen. Wahrscheinlichkeit für einen neuen Besucherrekord wegen der hohen Messlatte aus 2018: fiffty-fiffty.

Willicher Marktplatz

Auch hier kein Zweifel, weil es ja schon angekündigt ist: Noch im ersten Halbjahr 2019 wird die abgeschlossene Umgestaltung des Willicher Marktplatzes gefeiert werden. Am lautesten lassen die umliegenden Geschäftsleute, Gastronomen und Anwohner die Sektkorken knallen. Aus Erleichterung, dass die Sand-Lärm-Bagger-Pflaster-Sperrungs-Zeit endlich ein Ende hat. Doch werden die Alt-Willicher ihre neue Mitte gut annehmen? Den Platz, den sie 15 Monate entbehren mussten, wieder beleben? Ja! Der Wochenmarkt kommt wieder, verschiebt die Einkaufswege. Die Gastronomie legt zu. Die Schützen feiern ihre Parade besonders prächtig. Zufriedenheitsgrad am Ende des Jahres: 70 Prozent.

Die Katharinenhöfe

Neben dem Brauerei-Gelände Alt-Willichs ist es das zweite, angelaufene Großbauprojekt Willichs. Es macht 2019 einen Riesenschritt. Nachdem die langjährige Technische Beigeordnete Martina Stall nun im Ruhestand ist, heißt es für ihren Nachfolger: Herr Nachtwey, übernehmen Sie – Team und Arbeit! Der Bebauungsplan für das Gelände des ehemaligen Katharinen-Hospitals (15 500 Quadratmeter groß) wird fertig. Willich verändert sein Gesicht – noch vor allem auf dem Papier. Der Ort wird ein Stück städtischer mit Stadtvillen, seniorengerechten sowie geförderten Wohnformen, Grün und  Einzelhandel. Die Wahrscheinlichkeit, dass die ersten Bagger anrollen, um Krankenhausgebäude und ehemaliges Schwesternwohnheim abzureißen und damit Platz für das neue Großprojekt zu machen, liegt 2019 bei 95 Prozent.

Wasserwerk

Kurz hinüber ins Stahlwerk Becker zum Wasserwerk. Kommt 2019 ein Investor? Einer, der bleibt und macht und neues Leben ins Gebäude bringt? Die Akte bekommt zum x-ten Male den Aufdruck „Eilt! Wichtig! Muss passieren!“ Unsere Dauer-Niedrig-Prognose: Wahrscheinlichkeit 10 Prozent.

Vollsortimenter für Anrath

Anrath kämpft. Und ist nicht allein in dem Wunsch, endlich wieder einen Vollsortimenter im Ort anzusiedeln. In Neersen hat es doch auch geklappt. Die Chancen stehen gut, bei so viel politischem und städtischem Beistand. Der Vollsortimenter kommt. Und die Ankündigung des Werbering, das Angebot des Anrather Wochenmarkts deutlich attraktiver zu machen, wird in die Tat umgesetzt. Die Erfolgsaussichten liegen bei 80 Prozent.

Rettungswache Anrath

Bleiben wir in Anrath. Die Stadt Willich wartet auf das zweite Gutachten zum Thema Rettungswache. Nach wie vor umstritten ist die vom Kreis vorgesehene Schließung der Wache am Standort Anrath. Willich will dies verhindern. Generell haben Kreisausschuss und Bezirksregierung Ende 2018 ihr Einverständnis für den Standort einer Interims-Rettungswache in St. Tönis gegeben. Im Vorgriff auf den noch zu beschließenden Rettungsdienstbedarfsplan will der Kreis in eigener Trägerschaft eine neue Rettungswache in Tönisvorst errichten. Die Chancen der Anrather im großen ganzen Rettungs-Gefüge: 40 Prozent.

Stadtradeln

Der Einsatz fürs Klima setzt sich in der Stadt fort. Und das wird sich auch in den Stadtradel-Zahlen 2019 widerspiegeln. Willicher werden wieder im Kreis ein Ausrufezeichen setzen und bei der Zahl der Teilnehmer und gefahrenen Kilometer deutlich draufsatteln. Wahrscheinlichkeit fürs Plus: 100 Prozent.

Bürgermeisteramt

Im September 2020 sind die nächsten Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen. Willich wählt. Dann geht es auch um das Amt des Bürgermeisters. Wer macht’s? Sicher ist, dass die SPD im Laufe dieses Jahres einen Kandidaten, eine Kandidatin ins Rennen schickt. Und was tun die Christdemokraten, die etliche hungrige Nachfolger in den Reihen haben? Die Wahrscheinlichkeit, dass Bürgermeister Josef Heyes noch einmal antritt, sieht die redaktionelle Glaskugel bei höchstens 20 Prozent.

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