Willich/Tönisvorst Stadt-Geflüster: Königin, Bausteine und Besucher

In Tönisvorst hat die Suche nach einer neuen Apfelmajestät begonnen. Außerdem wird fleißig gespendet und renoviert.

Willich/Tönisvorst: Stadt-Geflüster: Königin, Bausteine und Besucher
Foto: Reimann

Willich/Tönisvorst. Die Stadt Tönisvorst sucht eine neue Königin. Genauer gesagt eine Apfelkönigin. Es wird nach Annica I. und Sonja I. die Dritte. Voraussetzung für eine Krönung: Natürlich die Liebe zum Apfel. Aber das Aufgabenspektrum ist noch größer: Zum Beispiel besucht die Apfelkönigin Kinder in Tagesstätten oder anderen Einrichtungen und spricht mit ihnen über die Bedeutung des Apfels für Mensch wie Umwelt. Bei offiziellen Anlässen der Apfelstadt darf die Königin nicht fehlen und soll als Botschafterin Tönisvorst im besten Licht erscheinen lassen.

Willich/Tönisvorst: Stadt-Geflüster: Königin, Bausteine und Besucher
Foto: Beyer

Die Apfelkönigin ist Repräsentantin — als Werbeträgerin und Vertreterin in der Öffentlichkeit erwarten sie interessante Veranstaltungen. Die Amtszeit wird mit einer Urkunde und dem Nachweis der ehrenamtlichen Tätigkeit dokumentiert. So, wer kann sich denn nun bewerben? Achtung! Das geht an alle jungen Damen im Alter von 18 Jahre bis 30 Jahre: Wenn ihr Verbundenheit zur Natur und Umwelt besitzt, Freude im Umgang mit Menschen habt und euch mit der Apfelstadt identifizieren könnt, dann meldet euch. Möglich wird die Funktion durch Unterstützung der Tönisvorster Obstbauern. Bewerbungen gehen bis zum 14. Juli an den Wirtschaftsförderer der Stadt Tönisvorst, Markus Hergett ([email protected] oder telefonisch unter 02151/999-107). Nach den Sommerferien sollen Auswahl und Ernennung erfolgen. Pü ktlich zur neuen Apfelernte möchte die Stadt ein neues gekröntes Haupt haben.

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Foto: Nöhles

Zu seinem 70. Geburtstag hatte Harry Klupsch („Trecker Harry“) ein großes Ziel. Er wollte 3000 Euro Spenden einsammeln und diese dem Bürgerbusverein und der Tönisvorster Hilfe zur Verfügung stellen. Die Gäste seiner rauschenden Geburtstagsparty, die natürlich musikalisch unterhalten wurden, spendeten eifrig und so kamen 2865 Euro zusammen. Noch während der laufenden Feier verkündete er, wie die Verteilung des Geldes erfolgen wird. Der Bürgerbusverein bekommt 500 Euro, die Tönisvorster Hilfe 2365. Die Geldübergabe fand am Wilhelmplatz während des Fahrerwechsels des Bürgerbusses statt. Der Vorsitzende des Bürgerbusvereins, Horst Dicken, wurde vom Vorsitzenden der Tönisvorster Hilfe, Jürgen Beyer, abgelöst. Sichtlich stolz konnte Trecker Harry den Beiden die ausgelobten Beträge überreichen. „Jetzt habe ich wahrscheinlich schon einen Container für euch zusammengebettelt“, sagte er zu Jürgen Beyer. Seit Jahren sammelt Harry Klupsch Geld für die Tönisvorster Hilfe, entweder mit der Gitarre und der Sammeldose in der Hand in den Straßen von Tönisvorst oder bei den Planwagenfahrten.

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Foto: Nöhles

Es tut sich wieder etwas in der ehemaligen Gaststätte Siani in Willich an der Ecke Graben-/Peterstraße: Das erst im Frühjahr 2015 neu eröffnete Lokal war ein Jahr später schon wieder geschlossen worden. Seitdem zeigten große Schilder eines Immobilienmaklers an, dass ein Käufer oder Pächter gesucht wird. Der ist nun offenbar gefunden: Außen laufen Malerarbeiten, innen hat die Renovierung begonnen. Wie Eigentümer Gabriele Siani auf Nachfrage erklärte, werde in vier bis sechs Wochen ein neues italienisches Restaurant eröffnen. Details könne er zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht nennen. Die Familie Siani betrieb das Lokal bis 2013.

Willich/Tönisvorst: Stadt-Geflüster: Königin, Bausteine und Besucher
Foto: Beyer

Mit finanzieller Unterstützung der Sparkasse Krefeld konnte der Förderverein der katholischen Tageseinrichtung St. Katharina an der Hülsdonkstraße in Willich jetzt einen lang ersehnten Wunsch der Kinder nach einem Satz Riesenbausteinen erfüllen. An Astrid Engelen, Leiterin des Kindergartens und Angelika Jaske (Beirat im Förderverein) wurden die Bausteine nun gemeinsam von Dirk Schumacher (Leiter Sparkasse Filiale am Markt) und Torsten Greis (Vorsitzender des Fördervereins) übergeben.

Ein Spaßvogel hat an der Johannesschule in Anrath ein Zusatzschild installiert. Darauf ist zu lesen, dass auf dem ausgewiesenen Lehrerparkplatz auch Autos abgestellt werden dürfen. „Ich hab es am Pfingstsamstag entdeckt und finde es ziemlich lustig“, hat das Anrather Urgestein Hans-Frieder Nöhles dem Flüsterer erzählt — der sich dem nur anschließen kann.

Einen weiten Weg nahm Lewis Daniels auf sich, um die Heimat seiner Vorfahren zu besuchen: Aus Denver, Colorado, reiste er nach Anrath, wo 1853 sein Urgroßvater Simon Servos geboren wurde. Die jüdische Familie zog 1886 nach Krefeld-Linn, von dort flüchtete der Vater von Lewis Daniels 1939 nach England. Bernd-Dieter Röhrscheid, profunder Kenner der Familiengeschichte, zeigte dem Besucher die ehemaligen Wohnstätten der Servos in Anrath sowie den jüdischen Friedhof in der Ziesdonk. Zum Abschluss der Rundfahrt erläuterte Kulturdezernentin Brigitte Schwerdtfeger ihm das zentrale Mahnmal auf dem Gelände des St. Bernhard-Gymnasiums. Lewis Daniels zeigte sich tief bewegt davon, wie in Willich der jüdischen Vergangenheit gedacht wird und dass sich auch viele junge Menschen an der Erinnerungskultur beteiligen.

Ökologie ist in und selbst gärtnern auch. Sein eigenes, biologisch angebautes Gemüse essen, das können die Pächter der kleinen Feldparzellen beim Projekt „Ackerhelden“ auf dem Anrather Stautenhof. Allerdings scheinen einige das Angebot mit einem Drive in von gewissen Fastfood-Ketten zu verwechseln. Mit dem Auto so nah wie möglich an die eigene Parzelle fahren und danach die Gießkanne schwingen ist die Regel. Dass der Stautenhof über einen Parkplatz verfügt, der in den Abendstunden, wenn die meisten den Weg zu ihrer Ackerfläche antreten, leer ist und genutzt werden könnte, scheint sich noch nicht herumgesprochen zu haben. Allerdings müssten die Ackerhelden dann einige Meter laufen.

Die Firma Arca Regler in Vorst hat ihre Ausbaupläne auf dem Areal der ehemaligen Seidenweberei am Heckerweg erst einmal zurückgestellt. „Wir nutzen die Räume aber schon als Lager und haben sie durch Alarmanlagen gesichert“, erzählt Firmeninhaber Rüdiger Kaspers. Was auch notwendig war: Mehrfach hatte es in der Vergangenheit in den Gebäuden Vandalismus gegeben. Kaspers hat die Idee, die alte Weberei zum Entwicklungszentrum und zum Labor zu machen. Doch vorrangig steht derzeit ein Ausbau des Unternehmens neben dem „Glaspalast“ in Richtung Abbelen auf dem Programm. Eine Baugenehmigung dafür liege vor, wegen der augenblicklichen Absatzflaute im Anlagenbau warte man derzeit aber noch ab, so Kaspers.

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