Meinung Stadt braucht gute Verlierer

Die Entscheidung, ob Tönisvorst eine Gesamtschule bekommt oder nicht, fällt außerhalb der Stadt. Die Bezirksregierung macht’s. Das ist gut so. Die Argumente pro und contra sind vor Ort ausgetauscht.

Nun wird in Düsseldorf unemotional geprüft, ob sich eine Gesamtschule dauerhaft in Tönisvorst halten kann.

Daran hatten die Mitglieder des Fachausschusses fast unisono ihre Zweifel. Sie hat das Ergebnis der Elternbefragung pro Gesamtschule nicht restlos überzeugt. Vor der Einrichtung der Sekundarschule waren prognostizierte Anmeldezahlen auch deutlich gewesen. Es ist anders gekommen.

Der Rat lässt den Elternwillen zur Umwandlung nun auf Stabilität abklopfen. Auch das ist gut, heißt aber nicht, dass die Gesamtschule tatsächlich kommt.

Die Wartezeit bis zur Entscheidung sollten Gegner und Befürworter nutzen, um angemessen auf das Ergebnis reagieren zu können.

Gute Verlierer kann Tönisvorst nämlich gebrauchen. Denn die Stadt muss das Engagement von Verwaltung, Politik, Schulleitungen, Lehrern und Eltern bündeln, um die Zukunft ihrer beiden Schulen (Michael-Ende-Gymnasium und Sekundar- oder Gesamtschule) positiv zu gestalten. Ihr Ruf als verlässlicher Schulstandort ist beschädigt, muss innerorts wie außerhalb wiederhergestellt werden. Tönisvorst muss Einpendler gewinnen, Auspendelwillige halten. Vorrangig muss die Stadt Schülern wie Lehrern Selbstvertrauen zurückgeben, die während der gesamten Debatte täglich durch die Tür der Sekundarschule gingen. Der Schule, der immer mehr ein- zureden schienen, dass sie ein Schulversa- ger ist.

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