Willich Stadt betreibt den Wertstoffhof weiter selbst

Testphase verlief gut, Stadtrat billigt Verlängerung. Außerdem werden zusätzliche Stellen bei der Stadt geschaffen.

Willich: Stadt betreibt den Wertstoffhof weiter selbst
Foto: Lübke

Willich. Die Stadt Willich bleibt Betreiberin des Wertstoffhofs im Gewerbegebiet Münchheide. Der Willicher Rat folgte am Dienstagabend einstimmig einer entsprechenden Empfehlung aus dem Ausschuss für Abgaben, Gebühren und Satzungen.

Der Wertstoffhof wird seit 1. Januar 2016 in einer Testphase durch die „Gemeinschaftsbetriebe Willich“ verwaltet. Mit dem Ergebnis sind alle sehr zufrieden: Allein durch den Bereich der Elektroschrott-Entsorgung konnte 2016 eine Einsparung von rund 20 000 Euro erzielt werden. Mit weiteren Verbesserungen ein für die Stadt positives Ergebnis von 30 000 Euro erzielt werden.

Ein weiterer Tagesordnungspunkt war der Stellenplan 2017. Der Rat genehmigte einstimmig den Vorschlag der Verwaltung, mehr Mitarbeiter einzustellen. Neun Stellen mehr wurden geschaffen, insgesamt sind es jetzt 593. Ein wichtiges Anliegen ist es, die Personalsituation im Bereich der Bauaufsicht zu entspannen: Hier wird eine neue Stelle „Koordinator/-in Bauaufsicht“ geschaffen. Zurzeit kritisieren viele Privatleute und Unternehmern lange Wartezeiten bei der Genehmigung von Bauprojekten. Ein Grund dafür ist, dass in diesem Bereich in den Vorjahren drei Stellen abgebaut wurden, um den Haushalt zu entlasten.

Außerdem werden drei neue Fachkräfte für Kindertageseinrichtungen eingestellt — allerdings nicht alle als Vollzeitstellen, sondern insgesamt als „2,77 AK“. Der Grund: Die Stadt steht angesichts der Bevölkerungsprognose vor der Notwendigkeit, mehr KiTa-Plätze mit unterschiedlichen Betreuungsmodellen zu schaffen - dafür braucht sie Fachkräfte. Zwei weitere Stellen werden im Allgemeinen Sozialen Dienst geschaffen, sowie jeweils Teilzeitstellen für die Aufgaben Intranet, Wissensmanagement und Gesundheitsmanagement.

Weiterer Wunsch der Verwaltung ist eine neue Stelle im Bereich Social Media und Öffentlichkeitsarbeit — dieses Thema wurde in die Haushaltsberatungen 2018 verschoben. Die Verwaltung soll noch mehr Informationen hinsichtlich der Tätigkeit und der geforderten Qualifikationen für diese Stelle vorlegen, so die Politik.

Der Rat beschäftigte sich in diesem Zusammenhang auch mit der Frage, wie die Situation im Bereich Ausbildung ist. Auf Nachfrage von Merlin Praetor (Grüne) sagte Bürgermeister Josef Heyes, dass alle mehr als 30 Ausbildungsstellen zum 1. August besetzt worden seien. Johannes Bäumges (CDU) betonte, dass es der Politik wichtig sei, dass die Stadt ein attraktiver Arbeitgeber bleibe. So könne sie die notwendigen Fachkräfte gewinnen. Heyes führte aus, dass die Betreuung der Azubis in der Stadt funktioniere — das zeigten gute Prüfungsergebnisse und eine niedrige Abbrecher-Quote.

Sorgen bereitet der Stadt bereits jetzt der Bereich der Hochbau- und Tiefbau-Ingenieure, so Kämmerer Willy Kerbusch: Diese Fachkräfte erhalten in der freien Wirtschaft bessere Gehälter als bei Kommunen. Insofern stimme er Bäumges zu, sagte Kerbusch.

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