Mutmacher St. Töniser Regenbogen wird zum Hit

Tönisvorst. · Ein Song zum Mutmachen von Kita-Leiter Ralf Küntges wird bei Youtube ordentlich geklickt. Und auch im Radio lief das Lied aus Tönisvorst schon.

 Kindergarten-Leiter Ralf Küntges freut sich über den Erfolg seines Regenbogen-Lieds.

Kindergarten-Leiter Ralf Küntges freut sich über den Erfolg seines Regenbogen-Lieds.

Foto: Ralf Küntges

Der Regenbogen ist in der Corona-Krise zum internationalen Zeichen für Hoffnung geworden. Kinder bemalen Blätter, Fensterscheiben, Bürgersteige. Versehen sind die bunten Bögen mit Sätzen wie „Alles wird gut“ oder „Bleibt zu Hause“. Es ist ein Appell zum Selbstschutz und zugleich Hoffnung auf die Überwindung der Seuche.

Viele Familien in Italien trotzen mit Regenbogen-Zeichnungen ihrer Angst vor dem Virus. Presseberichte erzählen von der Pfälzerin Annerose Lieberknecht, die die Aktion über den Freundeskreis ihrer Tochter Jelena verbreitete. Regenbogen und Sonne sollten Mut machen. Die Malvorlage erreichte Freunde, Bekannte, Gruppen und Vereine. Die Aktion zieht seitdem weitere Kreise.

So schenkte eine Familie dem Kindergarten „Villa Gänseblümchen“ in St. Tönis ein solches Ausmalbild, sehr zur Freude von Kita-Leiter Ralf Küntges. „An diesem Tag saß ich in meinem Musikkeller und nahm die Gitarre in die Hand. Ich spielte zwei, drei Akkorde und sang die Zeile: „Ich schick dir einen Regenbogen, weil ich an dich denk...“

20 Minuten – und das Lied
aus einem Guss war fertig

Danach habe er einfach weiter gesungen, bald den Refrain fertig gehabt, 20 Minuten später auch die Strophen. In kurzer Zeit ein Lied wie aus einem Guss – „an diesem Tag traf es mich“.

Entstanden sei ein „Familienlied“, sagt Küntges: „Der Text kam einfach aus dem, was meine Familie beschäftigt: Unsere Tochter schreibt Nachrichten an ihren Freund, den sie nicht sehen darf. Unser Sohn hofft, dass der Osterhase trotzdem kommt und wir bald Oma besuchen fahren. Und wir Eltern fragen uns, ob wir genug Toilettenpapier haben...“

Musiker Küntges hat schon einige Lieder geschrieben und im Internet gepostet. Diesmal ging die Resonanz auf den Mutmachsong weit über das übliche Maß hinaus. Allein bis Montag über 3000 Klicks; Interesse aus Berlin, Spanien, Italien. „Das Lied wird sogar bei Kindern auf die Tonie-Box geladen.“ Leute schickten nette Kommentare – und natürlich Regenbogen-Bilder. „Erzieherinnen und Eltern schreiben mich an und fragen nach den Akkorden und wollen es mit ihren Kindern singen.“

Um auch auf Anfragen von Radiomachern eingehen zu können, hat Küntges eine Studio-Version des Liedes eingespielt. Lokalsender „Welle Niederrhein“ hat den Song schon gespielt. Küntges’ zwölfjährige Tochter Liliane hat das Video dazu gedreht. Es ist auf Youtube zu sehen. Das Refrain-Geschenk des Vaters lautet: „Ich schenk dir einen Regenbogen (…) auf Fensterglas gemalt, weil ich sicher bin, dass auch nach diesem Regen die Sonne wieder strahlt!“

Auch sein Lied zieht weitere Bögen und Kreise. Küntges: „Ich habe das Gefühl – je weiter wir Abstand halten sollen, desto näher rücken wir gerade...“

Wer sich das Lied anhören und das Video dazu ansehen möchte, sucht bei Youtube „Ich schick dir einen Regenbogen (Ralf Küntges feat. Eastwood)“.

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