Kräfte in St. Tönis Eine ganze Familie für die Freiwillige Feuerwehr

St. Tönis. · Sechs Männer aus drei Generationen: Ohne die Kohnens wäre der Löschzug St. Tönis nicht derselbe. Ein Besuch bei der Familie.

 Alles Kohnen  (v.l.n.r.): Jonas, Christoph, Wilhelm, Matthias, David und Christian Kohnen. Das sind sechs Mann aus drei Generationen. Sie alle waren oder sind mit Begeisterung bei der freiwilligen Feuerwehr, alle beim Löschzug St. Tönis, dabei.

Alles Kohnen  (v.l.n.r.): Jonas, Christoph, Wilhelm, Matthias, David und Christian Kohnen. Das sind sechs Mann aus drei Generationen. Sie alle waren oder sind mit Begeisterung bei der freiwilligen Feuerwehr, alle beim Löschzug St. Tönis, dabei.

Foto: Jürgen Karsten

Die Männer der Familie Kohnen engagieren sich intensiv in der Freiwilligen Feuerwehr Tönisvorst. Vater Wilhelm (85) hat es vorgemacht, seine Söhne folgten dem Beispiel des Vaters und auch die Enkelgeneration ist mit Jonas Kohnen (21) und David Kohnen (23) bereits seit Jahren in der Wehr aktiv.

Schreinermeister Wilhelm Kohnen gehört  heute der Ehrenabteilung an, er ist seit 1952 Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr, bis 1993 blieb er als Oberfeuerwehrmann selbst aktiv. „Ich wurde von einem Feuerwehrmann angesprochen, der damals versuchte, wieder einen eigenen Löschzug für Laschenhütte aufzubauen. Er fragte mich, ob ich nicht in die Wehr eintreten wolle, da habe ich zugesagt.“

Von vier Kohnen-Jungen gehörten dann sogar zwei in den 50er Jahren der Wehr an, denn sein Bruder Lorenz trat ebenfalls ein. Er ist der Vater von Christoph Kohnen (52), der in St. Tönis eine Kfz-Werkstatt („Automeister“) führt und 1983 Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr wurde. „Viele Jungen eifern ihrem Vater nach, ich tat das in diesem Falle auch“, betont der heutige Hauptbrandmeister, der jung in die Wehr eintrat und es nie bereute. Heute hat er längst eine Vorgesetzten- und Führungsposition inne, trägt viel Verantwortung und kümmert sich nachhaltig um die Ausbildung junger Wehrleute.

Auch die beiden Söhne von Wilhelm Kohnen, Christian und Matthias, sind schon lange in der Freiwilligen Feuerwehr der Apfelstadt aktiv. Christian (51), von Beruf Schreinermeister, gehört seit 1985 dazu, ist heute Unterbrandmeister und sagt, er sei sozusagen als Kind mit der Wehr aufgewachsen. Da war der Eintritt folgerichtig. Bruder Matthias (47), Tischlermeister und ebenfalls Unterbrandmeister, trat 1989 in die Wehr ein. „Mein Vater sagte eines Tages, als er zur Feuerwehr ging: Jung, kommst Du mit? Das habe ich gemacht und bin dabei geblieben“.

In diesem Jahr gab es
bereits mehr als 100 Einsätze

Die beiden Jüngsten der sechs aktiven Wehrleute der Kohnen-Familie sind David Kohnen (23) und Jonas Kohnen (21). Die beiden Oberfeuerwehrmänner gehören seit 2009 bzw. 2010 der Wehr an und waren beide davor zuerst sechs Jahre lang in der Jugendfeuerwehr aktiv. Für sie ist bei ihren Einsätzen in der Wehr immer auch ein bisschen Abenteuerlust dabei, und sie fahren ausgesprochen gerne Einsätze. Allen aber ist gemeinsam, dass sie gerne anderen Menschen helfen möchten.

Die Freiwilligen Feuerwehren tun jeden Tag viel mehr als Feuer löschen: Die Zahl der zu leistenden technischen Hilfeleistungen, der Einsatz bei Verkehrsunfällen, beim Beseitigen von Ölspuren, im Katastrophenschutz und in der Tierrettung wächst. In diesem Jahr gab es bereits weit mehr als 100 Einsätze. Das Bewusstsein für Vorsorge ist gewachsen, was die Feuerwehrmänner gut finden. So sind viel mehr Brandrauchmelder in den Privathaushalten installiert. Das ist gut, führt aber für die Wehr zu vermehrten Einsätzen. Wenn ein Rauchmelder in einem Haus piept, in dem sich gerade niemand aufhält, rückt die Wehr an, wenn sie davon erfährt.

Geradezu ärgerlich aber ist es, wenn bei kleinsten Kleinigkeiten nach der Wehr gerufen wird, selbst dann, wenn die Menschen sich mühelos auch mal selbst helfen könnten. Brennt ein Papierkorb, kann man ihn selbst schnell löschen, und einen Ast, der quer zur Straße liegt, kann man auch mal selbst zur Seite legen, muss dafür nicht die Wehrmänner rufen, die dafür  ihren Arbeitsplatz verlassen müssen. Es sind ja alles freiwillige Helfer. Appell der allzeit Hilfsbereiten an die Bevölkerung: „Bitte erst denken, dann rufen“. Aber sie wollen nicht missverstanden werden: Nie würde ein Feuerwehrmann sich beschweren, wenn er zu einem Einsatz gerufen wird. Auch darin sind sich die sechs vorbildlich aktiven Ehrenamtler der Kohnen-Familie einig.

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