St. Tönis: Sophie Rajkowski schließt Studio

Die Ballettmeisterin hat keine Nachfolge gefunden.

St. Tönis. Ende März schließt das Tönisvorster Ballettstudio von Sophie Rajkowski nach 28 Jahren: Die Ballettmeisterin tritt in den Ruhestand. Eine Nachfolgerin hat sie nicht gefunden. Sophie Rajkowski merkt man an, wie schwer ihr der Abschied fällt. Im April 1982 eröffnete sie an der Hochstraße ihr Ballettstudio. Seither hat sie über 3.000 Eleven unterrichtet.

"Von Anfang an sind mein Mann Mietek und ich in Tönisvorst sehr herzlich aufgenommen worden. Wir haben viele Freunde hier gefunden, fühlen uns sehr, sehr wohl", betont die gebürtige Warschauerin. Ihr Mann und sie selbst wurden für ihre kulturellen Verdienste beide mit der Seulenmedaille der Stadt ausgezeichnet. Bei Benefizgalas wurden 70.000 Euro für soziale Projekte und Hilfsorganisationen eingespielt.

"Ballett bedeutet für mich viel mehr als Tänze einüben und vorführen: Ballett und Musik fördert im Menschen Disziplin, Fleiß, Kameradschaft und Freude, Sinn für Ästhetik und gutes Benehmen", sagt Sophie Rajkowski.

Ihr Ballettstudio, zu dem auch Schülerinnen aus Lobberich, Krefeld und Kempen kamen, deckte eine große Bandbreite ab: Nicht nur die Grundausbildung und der Klassische Tanz, auch Jazztanz und Moderner Tanz, Stepp- und Showtanz, Tänzerische Gymnastik und sogar Akrobatik und Bauchtanz wurden hier vermittelt. "Einige Damen, die in einer Gymnastikgruppe zu Beginn unseres Studios bei uns begannen, damals 20 bis 25 Jahre alt waren, sind heute noch mit fast 60 Jahren dabei", so die Ballettmeisterin.

Zum Ende will sie vielen Menschen Dank sagen: den Bürgern von Tönisvorst, wo man sie so gut aufgenommen und anerkannt hat, Ex-Bürgermeister Albert Schwarz, der die Entwicklung des Ballettstudios mit Interesse verfolgte, dem Stadtkulturbund mit seinem Vorsitzenden Peter Siegel, auch Annemarie Korn, die zwei Jahrzehnte lang nach Sophie Rajkowskis Entwürfen Kostüme schneiderte, den Eltern, Schülern und Gruppen.

"Ich werde sie alle sehr vermissen", sagt die Frau, deren Leben Musik und Ballett ist. In Zukunft möchte sie Versäumtes nachholen: Viele Bücher lesen, Konzerte und Opern besuchen und weiterhin viel reisen.

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