St. Tönis: Schüler lernen Berufe kennen

Am Kirchplatz können Interessenten in Handwerksjobs reinschnuppern.

St.Tönis. In einem der großen Klassenzimmer der ehemaligen St.Töniser Grundschule Kirchplatz sieht es nach Umbau aus. Gipskartonplatten stapeln sich auf dem Boden, daneben liegen U-Profile. "Wenn ihr hier weitermacht, messe ich die Fenster aus", ruft Andreas Horst, Folientechniker und Mitglied im Verein "Handwerker in Tönisvorst".

Während er mit einem Zollstock an den Fenstern hantiert, um die genauen Maße für die Werbefolien auszumessen, gehen Thorsten Engler, erster Vorsitzender des Vereins, sowie der zweite Vorsitzende Detlef Rutten und Vereinsmitglied Jörg Dattler an den Aufbau der Zwischenwände. "In diesem Raum bauen wir sechs 2 mal 2,5 Meter große Kabinen, in denen wir Handwerksberufe vorstellen werden. Angefangen vom Fliesenleger über den Maler und Lackierer bis hin zum Elektriker", erklärt Engler.

Wo einst Grundschüler lernten, sollen in einigen Wochen Schüler weiterführender Schulen ins Handwerk hineinschnuppern können. In zwei ehemaligen Klassenzimmern baut der Verein Handwerker in Tönisvorst ein Zentrum für Schüler. Die Idee schwirrte dem Verein dabei schon länger im Kopf herum. "Wir haben festgestellt, dass Projekte an Schulen zu lang und nicht individuell genug sind. Wir wollen mehr Schüler erreichen und mit ihnen in kleinen Gruppen arbeiten, um ihnen so das Handwerk und seine Vielseitigkeit näher bringen", erklärt Engler.

Die Stadt Tönisvorst kam dem Verein entgegen, indem sie die beiden Räume der ehemaligen Grundschule kostenlos zur Verfügung stellte. Während in den sechs Kabinen vor allen Dingen das Bauhandwerk vertreten sein wird, gehört der Floristik, Fotografie, Schädlingsbekämpfung und Folientechnik der größere, nicht unterteilte Raum. "Wenn ich meine Tätigkeit als Fotografin vorstelle, habe ich hier genügend Platz, um die Ausrüstung aufzubauen", erklärt Ira Ingenpaß.

Insgesamt sind 17 Berufe vertreten, die von den Schülern unter fachlicher Anleitung erkundet werden können. In der Praxis wird es so aussehen, dass sich Schulen aus dem gesamten Kreis Viersen und der Umgebung anmelden können. Das Angebot richtet sich dabei an Schüler der Klassen acht und neun. Die Gruppengröße soll 15 Schüler nicht überschreiten.

"Die Schüler machen dabei einen Rundlauf durch die Kabinen. Es wird pro Kabine mit zwei bis drei Schülern gearbeitet. Wir erklären und die Schüler dürfen praktisch arbeiten. Dazu kommt das ebenfalls individuell gewünschte Angebot im zweiten Raum", berichtet Engler.

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