St. Tönis: Postagentur bei Raumaustatter Schmidt eröffnet

Zwischen Raumaccessoires werden seit gestern am Alten Markt Pakete verschickt.

St. Tönis. Zwischen Stoffbahnen und Estella-Wäsche werden in St.Tönis seit Dienstag (4.8.) Päckchen aufgegeben und Giro-Konten eröffnet. Einen Tag nach der Schließung des alten Postamtes hat Raumausstatter Siegfried Schmidt in seiner neuen Geschäftsfiliale eine Postagentur eröffnet.

Ein ungewohnter Anblick: Im vorderen Bereich des Geschäfts liegen Heimtextilien und Meterware aus, im hinteren, neben der gelben Wand aus Schließfächern, werden am Schalter Postdienstleistungen angeboten.

Kerngeschäft ist die Raumausstattung, die Verkäufer sind doppelt geschult, um alle Kundenwünsche erfüllen zu können. Vom Gardinenstoff bis zum Girokonto - sie sind auf alles vorbereitet. "Derselbe Mitarbeiter, der die Briefmarke verkauft, verkauft auch die Bettwäsche", erklärt Schmidt das System.

In seiner Vorster Filiale hat er seit sechs Jahren gute Erfahrungen mit der doppelten Geschäftsnutzung gemacht, daher hat er die Umstellung und die Investition gewagt. Für den Umbau, sagt er, hätte er sich auch ein Auto kaufen können.

Eine neue Mitarbeiterin, die zuvor bereits in einem Postpunkt gearbeitet hat, und sogar eine Auszubildende zur Kauffrau für Post- und Kurierdienstleistung haben in diesem Monat in dem neu eröffneten Geschäft ihren Dienst begonnen, andere Mitarbeiter werden aus der Vorster Filiale abgestellt.

Vom Postamt selbst wurde kein Mitarbeiter übernommen, der Deutschen Post zufolge werden sie in anderen Bereichen des Unternehmens weiterbeschäftigt.

Ein reges Kommen und Gehen herrscht am ersten Tag der neuen Post, auch wenn manche Kunden sich erst noch an den neuen Standort gewöhnen müssen.

"Jede Neuerung fällt einem älteren Menschen erst einmal schwer", sagt Irmgard Valentin, und setzt nach: "Ich fand die alte Post schöner." Roland Schedalke musste erst suchen, bis er die neue Agentur gefunden hatte. "Wer lesen kann, ist klar im Vorteil, da vorne steht ein Riesenschild", sagt er lachend und wuchtet sein Paket auf die Theke.

Neben ihm kramt ein Kunde nach seinem alten Schließfachschlüssel, seine Nummer darf er behalten, aber das Fach und Schlüssel sind neu.

"Das ist im ersten Moment alles etwas ungewohnt, und den Eingang sucht man nicht hier am Markt. Aber es gibt auch genug Parkplätze - ich hätte es mir schlimmer vorgestellt", sagt Schedalke, zahlt, und geht an den Musterstoffen vorbei zum Ausgang.

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