St. Tönis: Ossiell mit Sombrero beim Public Viewing

Der 17-Jährige hielt den Mexikanern beim Fernsehen unter freiem Himmel die Daumen. Das Leinwandgucken kam gut an.

St. Tönis. Es hört sich an, als flöge ein Schwarm wilder Hummeln durch die St. Töniser Fußgängerzone. Das Summen führt geradewegs dorthin, wo die Fußball-WM unter freiem Himmel angepfiffen worden ist - zum Public Viewing auf dem Rathausplatz.

Die Vuvuzela-Tröten-DirektÜbertragung aus Johannesburg begleitet zwei Halbzeiten lang das Freitags-Einkaufs-Gewusel auf der Hochstraße. Die Eröffnungspartie Südafrika gegen Mexiko zieht schon zu Beginn 70, 80 vor allem junge Leute an.

Immer wieder halten Passsanten inne, schauen eine Weile dem Kick zu. Der Grill glüht, am Bierpavillon wird gezapft - es herrscht gesellige Stimmung ohne Fangesänge. Der African Summer Cup 2010, organisiert vom Werbering St.Tönis, läuft sich warm.

Ossiell, 17 Jahre alt, Sohn einer Mexikanerin, sitzt mit Sombrero auf dem Kopf vor der 20 Quadratmeter-Leinwand und hält seinem Team die Daumen: "Die Mexikaner spielen besser." Die anderen um ihn herum gucken dem Spiel zu - großes Kino bei verhaltener Stimmung. Das St.Töniser Publikum wechselt jedenfalls sang- und klanglos in die Halbzeitpause über.

Tore fallen viele am Rande, dort, wo die Schusskraft von Fußball-Amateuren gemessen wird. Der Spielverein St. Tönis hat einen Stand aufgebaut und verkauft eigene Schals. Devotionalien der Deutschen Nationalmannschaft gibt es schließlich reihum zu kaufen.

Zeit bleibt vielen auch für das Gewinnspiel, das der Werbering St. Tönis anlässlich des African Summer Cups veranstaltet. Die Sieger werden am Sonntag ab 14 Uhr auf der Bühne am Rathausplatz gezogen.

Auf einen Sieg seiner Mexikaner muss Ossiell weiter hoffen, nachdem sein Team nur ein 1:1 gegen die südafrikanische Mannschaft geschafft hat. Aber die WM hat ja gerade erst angefangen. Der Sombrero bleibt auf.

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