Kulturreihe Götterspeise in St. Tönis St. Tönis hofft auf Gastspiel von Ulla Meinecke

Tönisvorst · Pfarrerin Daniela Büscher-Bruch hofft, die erfolgreiche Kulturreihe „Götterspeise“ 2021 fortsetzen zu können – im Forum und in der Christuskirche der evangelischen Kirchengemeinde St. Tönis.

 „Gute Geister“ – möge doch der Titel des Ulla Meinecke-Gastspiels im März 2021 in St. Tönis in der Christuskirche unter einem guten Stern stehen. Das hofft Pfarrerin Daniela Büscher-Bruch, Evangelische Kirchengemeinde St. Tönis, für die Künstlerin, die Organisatorin und die Fans der Kulturreihe „GötterSpeise“.

„Gute Geister“ – möge doch der Titel des Ulla Meinecke-Gastspiels im März 2021 in St. Tönis in der Christuskirche unter einem guten Stern stehen. Das hofft Pfarrerin Daniela Büscher-Bruch, Evangelische Kirchengemeinde St. Tönis, für die Künstlerin, die Organisatorin und die Fans der Kulturreihe „GötterSpeise“.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Corona hat die Götterspeise im März vom kulturellen Speiseplan gestrichen. Aus heiterem Himmel. Zack, Licht aus, Samba abgesagt und weiter auf Weihnachten mit einem Hochkaräter gehofft. Vergeblich. Auch Joscho Stephan  wird 2020 nicht in der Christuskirche in St. Tönis zu hören sein. Es ist zum Haare raufen. Nein, es ist zum Weinen.

Das trifft die Stimmung von Pfarrerin Daniela Büscher-Bruch von der evangelischen Kirchengemeinde bei allem Berufsoptimismus wohl besser. „Das tut uns richtig weh“, sagt sie über die Nullnummer im kirchlich-kulturellen Spielplan des Pandemie-Jahres und schließt die Gemütsstimmung der Krefelder Kunst- und Künstlervermittlerin Ursula Schneider-Watzlawik mit ein (siehe auch Text unten).

„Kultur ist ein wertvoller Bestandteil des Zusammenlebens. Das ist ein Genusserlebnis, das wir immer mehr vermissen und das uns in dieser Situation einmal ablenken könnte“, so Büscher-Bruch. Ihr Jahr 2020 aber ist ein einziger Absage-Marathon, ein Verschiebebahnhof. Eine Anstrengung ohne adäquate Belohnung.

15 Trauungen wurden bereits ins Jahr 2021 verlegt. Da hat Büscher-Bruch nun insgesamt  18 Trautermine im Kalender stehen – plus Taufen und drei Konfirmanden-Gruppen. Sogar das Gemeindefest 2021 ist bereits abgesagt worden, um zeitliche Kapazitäten für alle Gemeinde-Veranstaltungen der Marke „aufgeschoben, aber nicht aufgehoben“ zu schaffen.

Zoom-Konferenzen statt persönlicher Treffen

Daniela Büscher-Bruch arbeitet für die Menschen, aber gerade die trifft sie kaum mehr persönlich. Stattdessen: Zoom-Konferenzen am PC mit geteilten Bildschirmen und Tonunterdrückung, kein gewohntes Gemeinschaftserlebnis mit ihren Kollegen aus dem Kirchenkreis. Nah bei den Menschen sein, das ist ausgebremst, sagt sie.

„Ich plane Sachen ohne zu wissen, ob ich das machen kann. Es ist für mich selber schwer, die Freude in der Arbeit zu entdecken.“

Und doch passiert es. Etwa bei einem der nur noch seltenen Schulgottesdienste, den sie durchführen durfte. „Ich war die einzige, die dort singen durfte. Und da habe ich gemerkt, dass ich seit einem halben Jahr nicht mehr gesungen habe und meine Stimme erst einmal wiederfinden musste. Aber das hat mich so gefreut, zugleich gefehlt, dass ich jetzt häufiger zu Hause singe.“

Und dieses Entbehren trifft auch die Fans der Veranstaltungsreihe Götterspeise. Sie wurde in Zusammenarbeit mit dem Stadtkulturbund 2017 ins Leben gerufen. Der Lockdown fegte das Programm leer. Den kurzfristigen Auftrittsausfall des brasilianischen Paares  Cristina Braga (Harfe) und Riccardo Medeiros (Bass) hat sich sogar die Gemeinde zu Herzen genommen und sich an den Kosten der  Rückflugtickets beteiligt. „Eine tolle Geste“, findet Ursula Schneider-Watzlawik.

Sie macht deutlich, wie viel Arbeit und Aufwand hinter den Kosten für einen Abend mit Eintrittskarte stecken: Der Künstler verdient seine Gage, die Vermittlung natürlich auch, aber es müssen auch Musiker, die Technik, Bewirtung, Reise- und Druckkosten für Plakate beglichen werden. „Das ist Arbeit, die keiner sieht, die aber gemacht werden muss und an der viele Existenzen in der Branche hängen.“

Auftritt von Joscho Stephan
nun doch abgesagt

Nach der betrüblichen Absage des Weihnachtsauftritts von „Gypsy meets Christmas“ mit Joscho Stephan und Band und der für den 22. Januar geplanten Lesung von Nina Petri „Was ist Glück?“ schauen die beiden Götterspeisen-Frauen nun hoffnungsvoll ins nächste Frühjahr. Dann erwarten sie Ulla Meinecke mit Band, zuversichtlich, dass ihr Gastspiel „gute Geister“ auch von solchen begleiten werde.

Ulla Meinecke, angekündigt als die Grande Dame der poetischen deutschen Popmusik, wird neue und bekannte Songs mitbringen. Bei ihrem aktuellen Projekt „Gute Geister“ wird  sie von den Multi-Instrumentalisten Ingo York und Reinmar Henschke begleitet. Die Besetzung – Piano, Keyboard, Bass, E-Gitarre, akustische Gitarre, Synthesizer, Mundharmonika, Schlagzeug – klingt wie ein Orchester.

Für Ulla Meinecke zieht die Götterspeisen-Reihe ins Forum

Damit möglichst viele Menschen diesen Kulturhappen  kosten und erleben können, „ziehen wir ausnahmsweise ins Forum Corneliusfeld um“, so Büscher-Bruch. Dort ist Platz. Dort ist die Technik, die der Stadtkulturbund zur Verfügung stellen wird.

Karten für den Meinecke-Auftritt kann man über den Stadtkulturbund ordern. Karten, die man für Veranstaltungen gekauft hat, die nun nicht stattfinden können, können im Kulturshop abgegeben werden. Oder aber man zeigt sich solidarisch und verzichtet auf die Rückzahlung des Geldes. Auch das ist möglich. Als Zeichen des Appetits auf Kultur.                                      

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