Versammlung in St. Tönis Demo mit roter Karte für Corona-Leugner und Impfgegner

St. Tönis · Heute findet in St. Tönis eine Demo gegen Corona und für das Impfen und die Maßnahmen statt.

 Die Teilnehmer wollen Corona die Rote Karte zeigen (Symbolfoto).

Die Teilnehmer wollen Corona die Rote Karte zeigen (Symbolfoto).

Foto: dpa/Patrick Seeger

(msc) Corona die Rote Karte zeigen möchte Guido Beckers am heutigen Freitag um 18 Uhr auf dem Rathausplatz in St.Tönis – und hofft auf möglichst viele Mitstreiter. „Mehr als 50 Teilnehmer wären schön, vielleicht werden es sogar 100“, sagt der 60-Jährige, der bei der Polizei eine stationäre Versammlung angemeldet hat, wie eine Sprecherin der Kreispolizeibehörde Viersen bestätigt.

„Ich bin gegen Corona, habe mich impfen lassen und halte mich an die Regeln, um dazu beizutragen, zur Normalität zurückkehren zu können“, sagt Beckers. Er ärgere sich über das Virus, aber auch über die, die sich nicht solidarisch zeigen, über Schwurbeleien und diejenigen, „die ohne eigenes Zutun alle Schutzmaßnahmen am liebsten sofort aufgehoben wissen wollen, über die, die sich nicht impfen lassen wollen – aus mir absolut nicht nachvollziehbaren Gründen“, schreibt Beckers in seinem Aufruf, den er in den Sozialen Medien geteilt hat. Er rege sich auf über diejenigen, „die lieber Schwurblern, gerne auch solche vom rechten Rand, Reichsbürgern oder gar bekennenden Nazis hinterherlaufen“.

Farbe bekennen, um aus der Einbahnstraße heraus zu kommen

Auslöser für seinen Entschluss, eine Versammlung anzumelden, sei der Zeitpunkt gewesen, als kürzlich die ersten Menschen auf die Straße gingen, „um der Coronadiktatur ihre Meinung zu geigen“.

Wie die Polizei auf Nachfrage mitteilt, gab es am Abend des 4. Februar einen nicht angemeldeten sogenannten Spaziergang durch die St. Töniser Innenstadt mit neun Teilnehmern. Beckers sagte sich: „Jetzt gehe ich auf die Straße, Farbe bekennen.“ Und das mit einer Roten Karte, mehrere Exemplare aus Pappe hat er für die Teilnehmer an seiner Versammlung bereits vorbereitet.

Die Rote Karte zeige er all denen, wegen derer „sich die Gesellschaft seit zwei Jahren, und immer wieder aufs Neue, im Kreis dreht. Das aber ist in einer Einbahnstraße blöd – denn so versperrt man sich den eigenen Ausgang. Und auf dem Weg raus aus dieser Einbahnstraße stehen eben die Corona-Leugner, Impfverweigerer und Querdenker.“

Wichtig sei ihm eine friedliche Veranstaltung „ohne Krach und Spektakel“, denn man müsse bereits daran denken, wie die Menschen miteinander umgehen, wenn die Pandemie vorbei sei. „Wie schafft man es dann, sich wieder in die Augen zu schauen?“, fragt Beckers.

Demo ist auf dem Rathausplatz und kein Spaziergang

Die Demo findet lediglich auf dem Rathausplatz statt, es sei kein „Spaziergang“. Von 18 bis 19 Uhr ist die Versammlung angemeldet, pro zehn Teilnehmer muss Beckers der Polizei einen Ordner benennen. Die Polizei selbst werde zugegen sein, „um die Versammlung zu schützen. Denn die Demonstrationsfreiheit ist ein hohes Gut“, so die Polizeisprecherin. „Bitte beachtet die aktuellen Corona-Schutzmaßnahmen – und bitte tragt OP- oder FFP2-Masken“, appelliert Beckers an die Teilnehmer. Mitmachen könne jeder, eine Anmeldung sei nicht nötig.

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