Action Medeor in Vorst Action Medeor: Befürchtete Spenden-Ebbe bleibt aus

Tönisvorst. · Das Hilfswerk hatte zu Beginn der Corona-Pandemie einen Rückgang des Spendenaufkommens befürchtet, der sich bislang nicht bewahrheitet hat.

 Action Medeor bringt in seinem Standort in Vorst Hilfe auf den Weg.

Action Medeor bringt in seinem Standort in Vorst Hilfe auf den Weg.

Foto: action medeor

Auch in der Corona-Krise helfen die Menschen: Bei dem gemeinnützigen Hilfswerk Action Medeor mit Sitz in Vorst ist das Spendenaufkommen bisher nur leicht zurückgegangen. „Hier hatten wir zu Anfang der Pandemie einen deutlich größeren Rückgang befürchtet“, sagt Präsident Siegfried Thomaßen, „aber wir haben an vielen Stellen genau das Gegenteil erlebt: Menschen haben sich mit Sammelaktionen, Maskennähen oder Spendenläufen ganz gezielt für Action Medeor engagiert. Das hat uns sehr bewegt.“

Die Mitglieder des Vereins trafen sich jetzt zur Jahresversammlung im Haus Vorst. Dabei wurde Präsident Thomaßen in seinem Amt bestätigt. Ebenfalls einstimmig wiedergewählt wurde Ulrich Viefers als Beisitzer im Präsidium. Für Bernd Pastors, den ehemaligen Vorstandssprecher, gab es eine besondere Ehrung: Er wurde vom Präsidium mit dem Action-Medeor-Taler ausgezeichnet.

Der Verein präsentierte Zahlen: 2019 verschickten die Helfer von Action Medeor insgesamt 14 700 Pakete mit einem Gesamtgewicht von 521 Tonnen in 101 Länder. Mit den humanitären Projekten des Hilfswerks wurden rund 3,5 Million Menschen erreicht – von der Katastrophenhilfe über humanitäre Hilfe bis hin zum Aufbau nachhaltiger Gesundheitsstrukturen.

Auch für das Hilfswerk stand das Jahr 2020 im Zeichen der Corona-Pandemie. Der Vorstand berichtete, dass nach dem Lockdown im Frühjahr viele Medikamentenlieferungen gestockt hätten und auch die humanitäre Arbeit vor Ort nur noch bedingt möglich gewesen sei. „Es gab Probleme sowohl bei der Beschaffung von Medikamenten als auch beim Transport der Hilfslieferungen in unsere Zielländer“, berichteten die Vorstände Christoph Bonsmann und Sid Peruvemba.

Auch der Zugang in die Projektgebiete in Afrika, Asien und Lateinamerika sei durch örtliche Lockdowns und Ausgangssperren eingeschränkt gewesen. „Inzwischen gehen die Arbeiten am Hauptstandort in Tönisvorst und in den Einsatzländern aber wieder mit voller Kraft voran, wobei die Corona-Situation nach wie vor sehr herausfordernd ist“, sagen Christoph Bonsmann und Sid Peruvemba.

Es gibt Pläne, das Hilfswerk in seinen Strukturen zu modernisieren. Dazu werde man sich noch stärker als bisher auf die Internationalisierung der Organisation konzentrieren und zum Beispiel die Niederlassungen in Tansania und Malawi stärken, erläuterte Präsident Thomaßen. Zudem soll die Medikamentenhilfe neu aufgestellt und unter anderem der Bereich der Medizintechnik weiter ausgebaut werden.

Auch am Standort Tönisvorst tut sich einiges: Die Sanierung des Altbaus an der St. Töniser Straße soll bis Jahresende abgeschlossen sein, sodass neue Räume für die Belegschaft zur Verfügung stehen.

Insgesamt geht man beim Tönisvorster Hilfswerk sehr zuversichtlich in die Zukunft. „Bei Action Medeor vereinen sich lokale Verwurzelung, internationale Ausrichtung und die Bereitschaft zur Innovation zu einem erfolgreichen Gesamtkonzept“, sagte Siegfried Thomaßen. „Das sind die besten Voraussetzungen, unsere Zukunft als internationale Gesundheitsorganisation aktiv und positiv zu gestalten.“

„Unser Ziel ist und bleibt, dass niemand auf der Welt mehr an behandelbaren Krankheiten sterben muss“, sagt Vorstandssprecher Peruvemba.

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