Ausstellung im Schloss Neersen Künstler widmen sich der Landschaft

Neersen · Nach zwei Jahren konnte die Künstlergilde endlich wieder ihre Werke ausstellen. Die 14 Mitglieder zeigten, wie vielfältig man das Thema „Landschaft“ künstlerisch verarbeiten kann und dass es dabei nicht immer nur um romantische Sonnenuntergänge gehen muss.

14 Künstler stellten von Freitag bis Sonntag ihre Arbeiten in der Motte im Schloss Neersen aus.

14 Künstler stellten von Freitag bis Sonntag ihre Arbeiten in der Motte im Schloss Neersen aus.

Foto: Norbert Prümen

(b-r) Eigentlich präsentieren die Mitglieder der Künstlergilde Neersen einmal im Jahr ihre Bilder, Zeichnungen, Fotografien und Objekte. Mal als Werkschau, mal als Themenausstellung. Corona hat auch dieser Gruppe einen Strich durch die Rechnung gezogen. Am vergangenen Wochenende konnte nun aber die für 2021 geplante Ausstellung endlich nachgeholt werden, 14 Künstler stellten ihre Arbeiten im Schloss Neersen einer breiten Öffentlichkeit vor. Die Präsentation stand unter dem Titel „Landschaft. Fiktion oder Wirklichkeit“.

Eine große Vielfalt, technisch, stilistisch und inhaltlich, breitet sich dabei wie ein Kaleidoskop vor dem Besucher aus. Er ist eingeladen, den Begriff Landschaft im Dialog mit den künstlerischen Arbeiten neu zu definieren oder aber seine Vorstellung bestätigen zu lassen. Vor allem aber: Es bedarf keines gemalten Himmels oder Bäume, um die Vorstellung einer Landschaft entstehen zu lassen. Brigitte Napieralas „Sonnenuntergang“ besteht aus in wenigen Farbtönen gemalten Flächen mit einem gelben Kreis. Die gedachte Linie wird zum Horizont, der Kreis zur Sonne: Unsere Sehgewohnheiten machen aus der Abstraktion eine Landschaft. Von zarten Andeutungen leben die „See-Ufer“, Pastellarbeiten von Karstjen Schüffler-Rohde. Die „Fußspuren“, eine Fotografie von Erich Ludwig, könnten glatt auch als Details von Hieroglyphen oder ägyptischen Dekoren durchgehen.

Dass Landschaft sich der romantischen Vorstellung oft genug entzieht, ist Thema von Uwe Richter. „Landschaft in Gefahr“ heißt seine Fotografie, die einen abgestorbenen Baum zeigt. Oder das Bild von Manfred G. Bode, „Anfang vom Ende“ nennt er es. Die düsteren, unwirklichen Farben tauchen die sterbende Landschaft in ein unheimliche Atmosphäre, das Wrack eines Autos ist gar nicht mal so fehl am Platz.

Aber auch die Schönheit wird gezeigt: „Licht und Schatten“ heißt das Acrylbild von Lilli Rieger-Grab, das den Blick auf die grafische Wirkung von Bäumen am Ufer zeigt. Karin Lis zeigt keramische Objekte, die sie „Gegenwelten“ nennt. Auf geschlossenen oder in offenen Kugeln entdeckt man Miniaturen von Städten und Landschaften.

Weitere Künstler: Rodja Bäumer, Michael Franck, Burckhard Freihoff, Hilde Freihoff, Angela Richter, Hannelore Sontowski und Uli Venjakob.

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