Willich Sieben Millionen Euro fürs Altenheim

Mit dem DRK-Projekt in Neersen soll noch in diesem Jahr begonnen werden. Das Präsidium hat dazu grünes Licht gegeben.

Neersen. Ulrich Mischke ist „sehr erleichtert“: Seit 2005 kämpft er für den Bau eines Seniorenheims in Neersen — anfangs noch mit seinem (mittlerweile verstorbenen) FDP-Parteifreund Manfred Boochs. Zwölf Jahre später sieht es endlich so aus, als ob sein Wunschtraum in naher Zukunft Wirklichkeit wird. Im Sozialausschuss kam Dieter Lambertz (CDU) deshalb persönlich zu ihm rüber, um zu gratulieren.

Ein neues Gesicht und eine neue Situation sorgten für Optimismus im Ausschuss. Zu Gast war nämlich der neue Geschäftsbereichsleiter Sozialwirtschaft des DRK Nordrhein, Klaus Müller-Starmann. Und er hatte gute Nachrichten in Bezug auf das Altenheim.

„Bisher gab es an dieser Stelle nur Aussagen dazu, was man sich vorstellen könnte. Heute präsentiere ich einen gefassten Beschluss des Präsidiums“, sagte Müller-Starmann. Demnach habe man sich entschieden, das Projekt mit sofortiger Wirkung zu beginnen und die erforderlichen Pläne umgehend zu erstellen.

45 Dauerpflegeplätze, elf Plätze in der Kurzzeitpflege, zwölf in der Tagespflege, eine Sozialstation, betreutes Wohnen mit zehn Wohnungen als sozialer Wohnungsbau, ein Quartiersmanagement und ein teil-offenes Quartierscafé im Erdgeschoss will das Rote Kreuz in Neersen bauen. „Wir beabsichtigen, noch in diesem Herbst mit den Vorarbeiten auf dem Grundstück zu beginnen, wenn alle Genehmigungen vorliegen“, so Müller-Starmann. Die Pläne müssen allerdings noch einmal im Rahmen der Bürgerbeteiligung öffentlich ausgelegt werden.

Sieben Millionen Euro habe das DRK-Präsidium für das Projekt zur Verfügung gestellt, erfuhren die Ausschussmitglieder. Das Altenheim soll auf einem Grundstück zwischen Rothweg und Verresstraße entstehen. Früher stand dort das Neersener Pfarrzentrum „Die Brücke“. Nachdem das Gelände um angrenzende Flächen erweitert worden war, kann die Planung nun großzügiger als ursprünglich vorgesehen ausfallen.

Eigentlich sollte an dem Seniorenzentrum schon längst gebaut werden: Noch im September 2016 erklärten Vertreter des DRK und des Architekturbüros, Baubeginn sei 2017, ein Jahr später sei alles fertig. Doch Verzögerungen dieser Art hat es im Laufe der Jahre oft gegeben: Der Bau des Seniorenheims war zweimal abgelehnt und erst 2009 vom Rat gebilligt worden. 2015 kam dann der Beschluss, das Projekt vom DRK realisieren zu lassen. Zuvor hatte es drei öffentliche Ausschreibungen gegeben. Die Zahl der Bewerber sank dabei von anfangs 14 auf am Ende zwei — von dem einer noch absprang. Mitte Juni 2016 zog das DRK seine Zusage zurück, Betreutes Wohnen anzubieten, weshalb neu verhandelt werden musste. Doch das alles ist jetzt Schnee von gestern. „Ich bin zuversichtlich, dass das Projekt in den nächsten eineinhalb Jahren umgesetzt wird“, sagte Ulrich Mischke der WZ.

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