Schulentwickungsplan 2022/23 bis 2027/28 Willich ist gut aufgestellt

Willich · Die Stadt hat den Schulentwicklungsplan für die nächsten fünf Jahre vorgestellt. Ein Gutachter stellte ein positives Zeugnis aus, doch brauche Willich wieder mehr junge Familien.

 Jedes Grundschulkind soll ab 2026 einen Recht auf ganztägige Betreuung haben.

Jedes Grundschulkind soll ab 2026 einen Recht auf ganztägige Betreuung haben.

Foto: dpa/Marijan Murat

(djm) Willich sei in Sachen Schule gut aufgestellt, die Strukturen der Schülerzahlen und der Klassen im Kern stabil – so lassen sich die Aussagen des Schulentwicklungsplanes 2022/2023 bis 2027/2028 (SEP) zusammenfassen. Im Ausschuss für Schule und Bildung stellte Gutachter Marvin Schlicht (Biregio-Projektgruppe) die Zusammenfassung einer mehrmonatigen Arbeit mit Verwaltung und Schulleitungen vor. Das Beratungsbüro hat die Situation in Grund- und weiterführenden Schulen analysiert und Vorschläge für Verbesserungen ausgearbeitet. Ein Schulentwicklungsplan wird von Kommunen immer für den Zeitraum von fünf Jahren beauftragt.

Bei der Demografie merkte Schlicht an, dass die Stadt in den nächsten Jahren junge Eltern mit kleinen Kindern ansiedeln sollte, um die jeweils ersten Grundschulklassen in ihrer jetzigen „Zügigkeit“ in den Stadtteilen beizubehalten. Er rechnete aber nicht mit Problemen. Im Kern bleibt es so wie bisher: Alt-Willich soll acht- oder neunzügige Grundschulen haben, Anrath und Schiefbahn jeweils vier- oder bei Bedarf fünfzügige Grundschulen und Neersen zwischen drei und 2,5 Zügen.

Auch der Schulwechsel von Grundschule zu den weiterführenden Schulen ist nach Ausweis der Zahlen problemfrei möglich. Es gebe aktuell kaum Eltern, die ihre Kinder zu weiterführenden Schulen außerhalb Willichs schicken.

Beim Thema Inklusion liegt Willich bei den Grundschulen bei 2,1 Prozent – in NRW liegt die Quote bei drei Prozent. Insofern sei es sinnig, den „Orte des gemeinsamen Lernens“ für die Kolpingschule und die Grundschule Wekeln umzusetzen. Diesem Vorschlag sollten die Politiker später einstimmig folgen. Somit werden künftig an sieben Grundschulen in Willich Kinder mit und ohne Bedarf an sonderpädagogischer Förderung unterrichtet. 89 Prozent der Kinder würden zudem mit Ganztags-Angeboten erreicht werden, so Schlicht weiter.

Auch die Raumausstattung der Schulen ist im Kern gut, wobei der SEP bei dieser Bewertung schon Bauprojekte einbezieht, die der Rat 2019 angestoßen hat und die sich derzeit teils noch in der Umsetzung befinden.

Zufrieden zeigte sich die Politik mit der Tatsache, dass der SEP einen stabilen Bestand aller Schulen formuliert, Schulschließungen sind in Willich definitiv kein Thema.

Aufgrund der umfangreichen Ausführungen des SEP über 160 Seiten, weiteren Anhängen, Stellungnahmen der Schulen sowie deren Einordnung durch Biregio formulierte der Schulausschuss einen zweiteiligen Beschluss: Er empfahl dem Rat einstimmig, das Zahlenwerk insgesamt zu beschließen. Zusätzlich soll die Schulverwaltung aber noch eine tabellarische Auflistung der Bauprojekte mit einer Prioritätendarstellung erarbeiten und dem Ausschuss vorlegen.

Eine große Unbekannte ist für Politik und Verwaltung derzeit noch, was das Land NRW oder die Bezirksregierung zum Thema Offene Ganztagsgrundschulen auf den Weg bringt. Ab 2026, so im Bund beschlossen, soll jedes Grundschulkind das Recht auf Ganztagesbetreuung haben.

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