Schützenfest Neersen: Auch ohne eigenen König starke Parade

Viele Besucher, acht Majestäten und Kaiserwetter runden Grenzweg-Feier ab.

Neersen. Die St. Konrad-Schützengilde feiert in diesem Jahr ohne König, aber mit Kaiserwetter. Präsident Jürgen Latzke hat gleich mehrere Gründe, sich zu freuen:

Das Schützenfest ist so gut besucht wie sonst mit Königshaus, seine Tochter Jessica ist in diesem Jahr Jungschützenkönigin und am Sonntag traf ihn die Verleihung des Hohen Bruderschaftsordens völlig überraschend.

Der Festfreitag startete ganz entspannt mit der Sommerbreak-Party — die Uniformen konnten im Schrank hängen bleiben, es ging leger zu, im Zelt standen Sofas und Sessel zum Relaxen. Damit die Stimmung friedlich-entspannt blieb, hatte die Gilde einen Sicherheitsdienst engagiert.

Bei der Schützenmesse rettete eine Flasche Wasser den Viersener Pfarrer Esser vor Kreislaufproblemen. Er sollte nicht der Einzige bleiben, der mit der Hitze kämpfte.

Der Vorstand hatte beschlossen, nichts zu beschönigen: Statt der Bühne gab es nur ein Podest als sichtbaren Beweis, dass in der 55-jährigen Geschichte erstmals ohne König gefeiert wurde. Aber es waren acht Majestäten zu Besuch aus anderen Vereinen und Bruderschaften.

Der Besuch durch Gastschützen sowie die Musikzüge verstärkten die rund 145 eigenen Schützen bei der Parade ganz erheblich: Rund 450 Marschierer sorgten für einen stattlichen Zug. Bürgermeister Josef Heyes gehörte zu den Gästen, die den ganzen Zugweg mitmarschierten — immerhin rund vier Kilometer.

Den Zuschauern bot sich wieder ein sehr abwechslungsreiches Bild, das nicht allein von der Farbe Grün geprägt war, wie sie bei den Jägerzügen üblich ist. Besonders auffällig: Der Schottenlook von „Mc Alt“ und die Buren präsentierten sich im neuen, sehr folkloristischen Look.

Am Sonntag war der Große Zapfenstreich am Mittag einer der Höhepunkte. Er wurde kommandiert von Hans-Alfred Gillessen und ausgeführt vom Viersener Tambour-Corps und der Musikkapelle Schützenlust. Wenn man am Grenzweg schon auf eine Königsburg verzichten muss, so wird es am Montag ab 14 Uhr doch die begehrten Wasserspiele geben.

Dazu werden die Schützen in zwei gleich große Gruppen aufgeteilt und an beiden Ufern der Niers platziert. Dann gilt es, die jeweils fremde Standarte am anderen Ufer zu erbeuten. Das wird ein feucht-fröhliches Vergnügen. Mit Blick auf den morgigen Königsvogelschuss machen sich bei den Schützen gemischte Gefühle breit. Man munkelt zwar, dass es einen Bewerber gibt, aber dieses Gerücht gab es auch im vergangenen Jahr.

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