St.-Johannes-Bruderschaft Niederheider freuen sich aufs Schützenfest

Niederheide. · Ab Freitag feiert Niederheide mit König Said Mohamud, einem gebürtigen Somalier.

  Das Niederheider Königshaus mit dem Königspaar Said Mohamud (4. v.l.) und Königin Laura Langels (5. v.l.): Hofdame Jasmin Zielinski (v.l.), Erstes Ministerpaar Roman und Verena Smolarek, Zweiter Ministerpaar Stefan und Bianca Gehlen sowie Königsoffizier Heinz Gehlen mit Hetti Gehlen und Hofdame Michi Zielinski.

Das Niederheider Königshaus mit dem Königspaar Said Mohamud (4. v.l.) und Königin Laura Langels (5. v.l.): Hofdame Jasmin Zielinski (v.l.), Erstes Ministerpaar Roman und Verena Smolarek, Zweiter Ministerpaar Stefan und Bianca Gehlen sowie Königsoffizier Heinz Gehlen mit Hetti Gehlen und Hofdame Michi Zielinski.

Foto: Patricia Schmitz

Seit Anfang August 2018 ist Said Mohamud Schützenkönig in Niederheide – er hatte mit dem 172. Schuss den Vogel von der Stange geholt. Begleitet wird der König von den Ministerpaaren Roman und Verena Smolarek, Stefan und Bianca Gehlen sowie dem Königsoffizierspaar Heinz und Hetti Gehlen. Der 32-jährige Mohamud ist seit mehr als 15 Jahren bei der St.-Johannes-Bruderschaft Niederheide aktiv – und fühlt sich dort wohl: „Das Familiäre bei den Schützen in Niederheide ist einfach super“, meint er. Der König hat somalische Wurzeln: Er wurde 1987 dort geboren und kam mit der Familie zwei Jahre später nach Willich. Sein Abitur machte er auf der Kaufmannschule in Krefeld und arbeitet jetzt als Bürokaufmann.

Seit 2007 ist Mohamud Mitglied im Tambourkorps Germania

Seine erste große Leidenschaft war Fußball: Er fing in der E-Jugend des SC 08 Schiefbahn an. Als 15-Jähriger gelangte er über einen Freund zum Schützenwesen und war zuerst Mitglied im Schützenzug „Flotte Jonges“ der Niederheider Bruderschaft. Nach dessen Auflösung wechselte er in den Zug WWWK (“Wer wett wat kütt“). „Mir ist die Kameradschaft unter den Schützen wichtig: Man sieht sich das ganze Jahr und hält zusammen“, schildert der König. Er sei sehr herzlich bei den Schützen aufgenommen worden: „Schon als ich das erste Jahr mitlief, habe ich nur gehört: Super, dass du mitmachst“. Außerdem ist über das Schützenwesen eine weitere Leidenschaft hinzu gekommen – die für Musik: 2007 trat er bei „Germania Willich“ ein – ein Tambourkorps, das bei verschiedenen Schützenfesten spielt und in dem sich Schützen aus verschiedenen Vereinen und Bruderschaften zusammenfinden. Darüber ist sein aktueller Status als König erklärt: Aus der „Germanen-Gruppe“ war 2007 Patrick Wilms König in Niederheide, 2017 sei die Idee entstanden, wieder einen Niederheider König aus der Musikformation zu bestimmen.

Zum Niederheider Königtum gehören traditionell Aufgaben, die der Gemeinschaft und dem Miteinander von Jung und Alt dienen: Der König ist der St. Martin und verteilt die Weckmänner an die Rentner und die Tüten an die Kinder, die in der Honschaft wohnen. Außerdem organisiert das Königshaus mit der Bruderschaft das Seniorenfest im Bruderschaftshaus „Niederheider Hof“ oder bereitet das Familienfest zu Pfingsten vor: „Wenn du um das Feuer gehst und die Kinder winken begeistert oder das Lächeln und das Dankeschön – du bekommst als König soviel zurück, das ist toll“, meint Said Mohamud. Neben diesen Erlebnissen geht es aber auch um Spaß mit den anderen.

Sein bislang emotionalstes Erlebnis sei die Kettenübergabe nach den Königstänzen gewesen: „Die Leute haben mir gesagt, ich sei kreidebleich gewesen. Du hast alle um Dich rum, da sind noch ganz viele Bilder in meinem Kopf“, erinnert er sich. Seine große Familie wird zum Fest ins Zelt kommen und mitfeiern, hat aber ansonsten keinen Bezug zum Schützenwesen, „der Verrückte in der Familie bin ich“, sagt er lachend.

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