Schützen protestieren gegen hohe Fest-Auflagen

Nach dem Boykott des Frühjahrsputzes „Willi Wisch“ werden weitere Aktionen angekündigt.

Willich. Alle Schützengemeinschaften der Stadt Willich haben am Wochenende die Frühjahrsputzaktion „Willi Wisch“ boykottiert (die WZ berichtete). Bürgermeister Josef Heyes war auch zwei Tage später darüber nicht erfreut: „Ich finde diese Haltung bedauerlich.“

Ganze Schützenzüge, Vorstandsmitglieder und auch Einzelschützen hatten in den vergangenen Jahren den Frühjahrsputz unterstützt. Allein der ASV Willich hatte mit bis zu 30 Mann Präsenz gezeigt. Diesmal aber halfen nur noch die Jungschützen der Sebastianer aus Neersen beim Beseitigen von wildem Müll. Alle übrigen blieben der Aktion demonstrativ fern, da sie sich von der Stadtverwaltung unzureichend unterstützt sehen.

„Uns werden doch ständig Knüppel zwischen die Beine geworfen“, kritisierte ein Schütze im Gespräch mit der WZ die Verwaltung. Im Blick hatte er dabei besonders die hohe Sicherheitsauflagen bei der Ausrichtung der Feste. Doch auch die Probleme mit dem Wahlefeldsaal haben die Schützen verärgert. Eine Schmerzgrenze sei erreicht.

Zuletzt im November hatte es dazu ein Gespräch mit der Stadtverwaltung gegeben — ohne Ergebnis. „Wir haben es nicht in der Hand. Die hohen Auflagen sind seit dem Love-Parade-Unglück Pflicht“, erklärte Heyes.

Demgegenüber kündigte Manfred Hendricks, Sprecher aller Brudermeister, jetzt weitere Aktionen an. FDP-Bürgermeisterkandidat Hans-Joachim Donath reagierte darauf gestern im Netzwerk „Facebook“: „Die Schützen haben Recht. Es gibt am 14. Mai eine Protestaktion, an der ich teilnehmen werden.“

Ebenfalls auf Facebook meldet sich Michael Atsuki, Vorsitzender des Vereinigten Männerchores, zu Wort: „Die immer größer werdenden Auflagen werden über kurz oder lang das kulturelle Leben in Willich aussterben lassen.“

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