Schitthelm will „Schluck aus der Pulle“

Niersverband: Vorstand verteidigt Gebührenerhöhung.

Kreis Viersen. In der Diskussion über drastische Gebührenerhöhungen beim Niersverband hat sich dessen Vorstand Dietmar Schitthelm zu Wort gemeldet. Am Donnerstag soll die Verbandsversammlung über eine Finanz- und Bestandssanierung entscheiden.

Schitthelm betont, der Niersverband habe 20 Jahre lang seine Beiträge nicht erhöht. Und er listet auf, dass der Verband in den vergangenen Jahren drei zusätzliche Kläranlagen sowie etwa 60 Regenwasserbehandlungsanlagen übernommen habe. Dass es solange keine Beitragserhöhung gab, lag laut Schitthelm auch daran, dass vieles durch Fördergelder habe kompensiert werden können. Durch die zusätzlichen Aufgaben und die Inflationsrate seien die Kosten seit 1998 aber um 45 Prozent gestiegen und die Rücklagen dagegen geschmolzen.

Für 2018 will der Verband eine Beitragserhöhung um fünf Prozent vorschlagen — und dann einen „großen Schluck aus der Pulle“ nehmen: 39,8 Prozent soll die Beitragserhöhung betragen. Da es daran schon heftige Kritik gibt, wurden Alternativen entwickelt. So könne die Beitragserhöhung 2019 auch 29 Prozent und dann dreimal hintereinander neun Prozent oder dreimal 17 Prozent in den Jahren 2019, 2020 und 2021 betragen.

In der Verbandsversammlung entscheiden die Mitglieder über den Finanz- und Wirtschaftsplan. Der endgültige Beschluss über die Erhöhung der Beiträge ab 2019 wird im Juli nächsten Jahres gefasst.

450 Millionen Euro benötige der Verband 2018 bis 2040 für Sanierungen der bestehenden Anlagen. Auch neues Fachpersonal müssen man einstellen, um diese Aufgabe bewältigen zu können, so Schitthelm. jk

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