Schiefbahn: Von armen Rittern und Rampen

Drei Wochen lang freuten sich Schiefbahner Hubertusschüler über allerbeste Unterhaltung.

Schiefbahn. Ferienzeit - schöne Zeit! Das denken zumindest die Schüler der Hubertus-Grundschule, die an der Ferienbetreuung teilnehmen. Dreieinhalb Wochen lang war für gute Unterhaltung gesorgt. "Für jede Woche haben wir uns ein anderes Motto ausgedacht", erklärt Bettina Schouren, eine der sechs Betreuerinnen.

Unterstützt werden sie dabei durch die Abiturientin Anne Schlösser, die nun schon zum zweiten Mal mit von der Partie ist. In der ersten Woche sollte der Ort erkundet werden, das Thema lautete "Stadtteil Schiefbahn". "Die Kinder hatten die Aufgabe, selbst einen Stadtplan zu entwerfen", sagt Schouren.

Zurück in den Räumlichkeiten der Schule wurde den Kindern - ganz auf den Spuren der Vorfahren - die alte Sütterlin-Schrift beigebracht. Die zweite Woche der Ferienfreizeit beinhaltete einen ganz besonderen Höhepunkt - und den hatte sich der Förderverein echt was kosten lassen: Zum Thema "Mittelalter" durfte ein Ausflug zur Burg Linn nicht fehlen.

Auch der achtjährigen Annabelle Pohlen gefiel dieser Trip am besten. Kein Wunder: Ein mittelalterliches Frühstück in der Schlossküche stand neben der Erkundung der Burg auch auf dem Programm. Das Besondere: Der Besuch war morgens früh, noch bevor sich die Pforten der Burg für alle anderen Besucher öffneten. Außerdem wurden in der "Mittelalter-Woche" Ritterrüstungen gebastelt, ein Quiz veranstaltet und nach einem ganz alten Rezept "Arme Ritter" gebacken.

In der dritten und letzten Woche wurden die Kinder kreativ. Unterstützt durch die Willicher Künstlerin Elfe Fath wollten sie die Rollstuhlrampe der Hubertusschule verschönern. Dafür war aber zunächst eine Menge Vorarbeit nötig: "Die Rampe musste gesäubert und grundiert werden", beschreibt Betreuerin Ines Schillingford. "Das war eine nasse und schweißtreibende Angelegenheit". Doch nach der Arbeit kam das Vergnügen: Zum Thema "Kinder dieser Welt" gab Fath die Konturen vor und die Kinder durften ausmalen.

Jetzt zieren Bilder von Schulkindern verschiedenster Nationen die Rampe, die Hand in Hand auf einem Schulhof spielen. Damit das kleine Kunstwerk noch etwas bunter wurde, durften auch Tiere aus aller Welt nicht fehlen. So guckt der heimische Maulwurf direkt neben Elefant, Krokodil, Löwe und Papagei aus seinem Maulwurfshaufen.

Das wohl wichtigste Element des Bildes ist aber der kleine Junge im Rollstuhl. Der Viertklässler Crispin Schomers hat sich dabei ganz besonders viel Mühe gegeben und den Rollstuhl in einem fröhlichen Orange ausgemalt. So finden sich auch die Nutzer dieser Rampe im kommenden Schuljahr auf dem Bild wieder.

Jetzt müssen sich nur noch die Nachwuchskünstler mit einer Unterschrift verewigen. Die zehnjährige Jeannine Pohlen ist sehr zufrieden mit ihrer Arbeit, denn sie weiß genau, an welchen Stellen sie mitgemalt hat. "Unsere Ferienbetreuung soll nicht nur eine Aufbewahrung, sondern ein Erlebnis sein", erklärt Schillingford, und das scheint wirklich gelungen zu sein.

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