Schiefbahn: Schützenfest - Ein Glückstag für den König

Die Bälle im Festzelt und die Paraden lockten die Menschenmassen.

Schiefbahn. "Ich war ungeduldig wie ein junges Pferd, bevor es am Samstagnachmittag losging": Die Aufregung bei König Helmut Holland-Moritz hatte sehr schnell einem guten Gefühl Platz gemacht.

Keiner der knapp 800 Schützen wollte noch einen Gedanken verschwenden an ein Schützenfest ohne König, auf das bis vor wenigen Wochen alles hingedeutet hatte.

Am Samstag und Sonntag zogen die Paraden trockenen Fußes durch den Ort. Der Gottesdienst am Sonntagvormittag fand jedoch nicht wie geplant auf dem Friedhof, sondern nach einem regnerischen Vormittag in der Pfarrkirche statt. Diakon Lothar Landendinger verglich in seiner Predigt den Königsvogelschuss mit dem Wort Gottes: Beides trifft.

Bereits am Samstag zeichnete sich ab, dass das Schützenfest ein Publikumsmagnet werden würde: Die Schlange vor der Festzelt-Kasse reichte bis zum Autoscooter.

Die Besucher sahen zu vorgerückter Stunde den Königstanz, für Helmut Holland-Moritz keine leichte Übung und schon gar nicht für Königin Birgit Holland-Moritz: "Ich habe meiner Frau beim Tanzen 20 Mal aufs Kleid getreten - schrecklich", gestand der König am Sonntag beim Frühschoppen.

Was ihm deutlich besser gefallen hat: "Was uns hier an Zustimmung entgegenschlägt - damit hatte ich nicht gerechnet." Nein, in letzter Minute den Königsvogel abgeschossen zu haben, werde er niemals bereuen.

Bei den einzelnen Zügen gab es die eine oder andere kleine Panne, über die Sonntag im Zelt herzhaft gelacht wurde: So hatte der Zug "Juut dropp" schlicht und einfach vergessen, den Maien am Bruderschaftshaus zu setzen - das wurde in einer Nacht- und Nebel-Aktion nachgeholt. Und Thorsten Mankertz vom Jägerzug Blitz hatte sich am Sonntag ausgeschlossen - der Zugkönig musste ohne das Silber marschieren, das ihm seine Frau später vorbeibrachte.

Nach rund 3000 Besuchern im Vorjahr kamen rund 4500 Menschen zur Open-Air-Feier. Es spielte Soundconvoy. Schatzmeister Jürgen Baumanns war zufrieden: Die Kosten konnten mehr als gedeckt werden. Trotzdem bleibt fraglich, ob im nächsten Jahr an diesem Ort ein Open-Air-Konzert stattfinden kann: Der geplante Kunstrasen bedeutet das Ende der Traditionsveranstaltung auf dem Sportplatz.

Am Montag steht um 11 Uhr der Frühschoppen mit der Band Joynova auf dem Programm, um 16.30 Uhr folgt die Königs-Galaparade und um 20 Uhr der Königs-Galaball im Festzelt; es spielt die Showband Patchwork.

Am Dienstag wird es um 15 Uhr beim Königsvogelschuss spannend. Um 18 Uhr folgt die Abschlussparade, um 20 Uhr der Krönungsball. Die Schiefbahner Schützen geben sich entspannt: Es sieht so aus, als ob es einen Königsbewerber gäbe.

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