Schiefbahn: Kinder machen richtig Zirkus

260 Mädchen und Jungen der Lindgren-Schule zeigten viermal im ausverkauften Zelt tolle Tricks.

Schiefbahn. 260 Mädchen und Jungen besuchen zurzeit die Astrid-Lindgren-Schule. Ausnahmslos alle Kinder beteiligten sich jetzt an einem einwöchigen Zirkusprojekt. Dass sich die Mühen gelohnt hatten, wurde am Wochenende deutlich: Alle vier Vorstellungen im Zirkuszelt auf dem Schulhof waren ausverkauft.

Eine höfliche Verbeugung, dann wurde es ernst: Schüler legten sich auf ein Nagelbrett, als wäre es ein kuscheliges Ruhekissen. Doch damit nicht genug: Andere Kinder stellten sich auf den Körper derer, die auf den Nägeln lagen. Trotzdem kein Schmerzgeschrei, absolute Ruhe im Zelt, in dem es nach Popcorn roch.

Glitzershirt, ein Gesichtsausdruck, der höchste Konzentration verriet und kein Netz und doppelter Boden in Sicht: Das Hochseil, rund 1,30Meter über dem Boden gespannt, flößte den Kinder zwar Respekt ein, aber Erwachsene nahmen sie an die Hand - Angst war da fehl am Platz. Zum Schluss ein Zahnlücken-Lachen, das Erleichterung verriet - und das Gefühl, Beachtliches geleistet zu haben.

Es ging während des anderthalbstündigen Programms nicht nonstop so dramatisch zu. Für heitere Momente sorgten beispielsweise die frechen Clowns oder Zauberer: So steckte ein Junge einem Mädchen ein großes Tuch ins linke Ohr, das er dann plötzlich aus dem rechten Ohr herauszog. Auch die Akrobatik konnte sich sehen lassen: Ein Handstand auf den Schultern der Mitschüler ist schon eine reife Leistung, das Publikum geizte nicht mit Applaus. Den hatten auch die Einradfahrer verdient und die Akteure mit ihrem Schwarzlicht-Auftritt.

Am Montag war das Zelt des Zirkus ZappZarap aufgebaut worden, Montag war Schnuppertag, Donnerstag fiel, weil Feiertag, zum Üben aus. Insgesamt hatten die Kinder bei dem ersten Projekt dieser Art an der Astrid-Lindgren-Schule also relativ wenig Zeit zum Vorbereiten gehabt - entsprechend groß war das Lampenfieber. Zwei Gruppen hatten jeweils zwei Auftritte.

Es traten nicht nur Erst- bis Viertklässler gemeinsam auf, auch die Eltern hatten sich eingebracht. Das größte "Kunststück" der Aktion: Die 13.000 Euro zusammenzubekommen für das Zirkusprojekt. Finanziert wurde das Angebot durch den Verkauf von 1400 Eintrittskarten, aber auch durch Sponsoren und Spenden.

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