Schiefbahn: Dachkonzert bei Bestatterin Lingen-Zanker Vom Dach erklingt eine Menge Hoffnung

Schiefbahn · Bei einem Bestatter in Schiefbahn gibt es freitags um 17 Uhr eine besondere Aktion.

 Der Saxophonist Thomas Englmann, engagiert von Margaretha Lingen-Zanker, spielt auf deren Terasse gegen die Corona-Krise.

Der Saxophonist Thomas Englmann, engagiert von Margaretha Lingen-Zanker, spielt auf deren Terasse gegen die Corona-Krise.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Margaretha Lingen-Zanker ist Bestatterin und Tischlermeisterin. In Schiefbahn muss man sie nicht vorstellen. Den Familienbetrieb gibt es seit 1897. Im Jahr 1987 übernahm Lingen-Zanker ihn in der dritten Generation. Ihr Sohn Marco ist seit 2011 Geschäftsführer.

Die lokal und sozial regelmäßig engagierte Geschäftsfrau hat am vergangenen Freitag per Mail und Facebook-Post Freunde, Kunden und  vor allem Nachbarn im Umfeld der Königsheide aufgefordert: „Horcht heute um 17 Uhr mal nach draußen!“

Sie wollte ihnen einen besonderen musikalischen Moment schenken. Dazu hatte sie für diesen Tag und für die kommenden Freitage in dieser Corona-beschränkten Ausgehzeit Thomas Englmann, „einen bekannten Saxophonisten aus Bochum“, engagiert. „Hier auf unserem Dach!“ Drei Musikstücke werde er für alle spielen: „Halleluja“, „What a wonderful world“ und „Every Breath you take“.

Englmann spielt seit Mitte der 1980er Jahre Saxophon. Er hat, das erfährt man auf seiner Homepage, in Arnheim/Niederlande an der Hochschule der Künste fünf Jahre lang Musik (Jazz & Pop) mit dem Hauptfach Saxophon studiert. Er schloss das Studium mit dem Bachelor of Music ab. Seit mehr als 20 Jahren sei er als Live- und Studiosaxophonist gefragt, habe zahlreiche Musik-/Studioproduktionen, Konzerte und Events gespielt.

Nun also erklang sein Saxophon-„Halleluja“ von Lingen-Zankers Dachterrasse, seiner Bühne, gehört von Nachbarn, die in die Vorgärten traten, an die Fenster kamen, einem Motorradfahrer, der anhielt, um den Moment mitzubekommen. Alle hörten im gebotenen Abstand voneinander zu und zollten der Aktion Beifall.

Die Idee soll nicht auf den einen Freitag und auf das direkte Umfeld beschränkt bleiben: „Wer ebenso gerne mitmachen möchte oder Freunde, Musiker auch aus anderen Städten kennt, sollte mitmachen.“ Frei nach dem Motto: „Freude schenken, nicht allein sein!“ Denn, so Margaretha Lingen-Zanker: „Schenken wir über die Musik den Glauben an ein baldiges gesundes Wiedersehen.“ Den nächsten Gruß von Thomas Englmann vom Dach gibt es am kommenden Freitag ab 17 Uhr.

(Ree)
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