Schiefbahn: Brand führt die FDP – Koch zieht zurück

Bei den Willicher Liberalen rumort es wegen Personal-Querelen.

Schiefbahn. Für einige kam der Verzicht auf eine erneute Kandidatur von Karl-Heinz Koch für das Amt des FDP-Parteivorsitzenden auf der Mitgliederversammlung im Niederheider Hof überraschend, für andere nicht: Der designierte Nachfolger Thomas Brandt hatte seine Rede bereits vorbereitet.

Der 42-jährige Willicher wurde mit 33 Ja-Stimmen bei vier Gegenstimmen und vier Enthaltungen zu Kochs Nachfolger gewählt. Er war bereits von 1995 bis 2005 FDP-Parteivorsitzender.

Koch (62) hatte von "Ränkespielen" gesprochen, von schlechter Kommunikation - es sei mehr übereinander als miteinander geredet worden. Gegenüber der WZ ließ er anklingen, dass er Hans-Joachim Donath als Fraktionsvorsitzenden bevorzugt und dass Amtsinhaber Franz-Josef Stapel deshalb einen Gegenkandidaten in Stellung gebracht habe.

Ein altgedientes Mitglied, das namentlich nicht genannt werden möchte, drückte es so aus: "Koch und Stapel konnten nicht miteinander." Unter diesem Aspekt macht auch die Äußerung Kochs Sinn, "vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt wieder für einen Posten zur Verfügung zu stehen": In zwei Jahren wird Donath nämlich Stapel als Fraktionsvorsitzenden ablösen, wie nach der Kommunalwahl vereinbart.

Angesichts dieser Querelen trat die Diskussion um politische Inhalte in den Hintergrund. Was Franz-Josef Stapel beklagte: "Ich erlebe immer wieder, dass Bürger von der CDU gesagt bekommen: Sprecht nur mit uns, wir haben die absolute Mehrheit."

Auf seinem Wunschzettel steht die Bildung eines Wirtschaftsausschusses. Die Fraktion sei gut aufgestellt. Der Landtagskandidat Stefan Feiter hofft auf Unterstützung im Wahlkampf auch in Willich. Mobilität, die die Menschen nicht übermäßig belastet und Kommunalfinanzen sind zwei seiner Hauptthemen.

Werner Link und Rolf Brandt wurden für 40-jährige Mitgliedschaft ausgezeichnet, Marion Weber gehört der FDP seit 45 Jahren an. Als stellvertretende Vorsitzende wurden Franz-Josef Stapel, Hans-Joachim Donath, Ralf Klein und Ellen Roidl-Hock gewählt beziehungsweise im Amt bestätigt. Schatzmeister bleibt Klaus Haberstroh, Bärbel Scholz Schriftführerin. Norbert Weinhold löst Ulrich Mischke als Mediensprecher ab.

Die neu eingerichtete Position "Beauftragter Neue Medien" konnte mit Christian Gather besetzt werden. Als Beisitzer wurden Elisabeth Icks, Klaus Vogt, Heinz-Georg Schumacher, Ingrid Plangger-Schaumburg sowie Stefan Krogull gewählt.

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