Schiefbahn: Bio-Möhren fürs ganze Land

Kooperation: Im Verein „Bio West“ haben sich Landwirte zusammen getan. Sie wollen die Vermarktung ihrer Produkte optimieren.

Schiefbahn. Der Verein kann auf eine erfolgreiche Geschichte zurückblicken: Vor zehn Jahren gründeten sechs Landwirte den Verein "Bio West" mit Sitz in Schiefbahn. Ihr Ziel: die Organisation einer gemeinsamen Vermarktungsstruktur für Bio-Möhren, um auch Großabnehmer wie Supermärkte und Discounter versorgen zu können.

Mittlerweile haben sich rund 45 Landwirte aus NRW, Niedersachsen und Hessen angeschlossen, die gemeinsam auf rund 350Hektar Feld Bio-Möhren produzieren. Zu den Initiatoren gehörten Hans Brocker und Josef Deselaers, Geschäftsführer der Hans Brocker KG in Schiefbahn. "Bio West" ist der einzige deutsche Verein, der sich ausschließlich mit der Produktion und Vermarktung von Bio-Möhren befasst.

"Wir gewährleisten eine bundesweite Versorgung mit Bio-Möhren aus deutscher Produktion auch in großen Supermärkten", sagt Deselaers, Geschäftsführer des Vereins. Die Landwirte bilden im Verein eine Produzentengemeinschaft: Lagerung, Verpackung und Lieferung werden über die Hans Brocker KG abgewickelt. "So können die Mitglieder wirtschaftlich produzieren, die logistischen Anforderungen der Großabnehmer erfüllen und den Verbrauchern ökologische Ware liefern", sagt der Vereinsvorsitzende Joachim von Reden. Die Möhren werden täglich frisch abgepackt und zu Lebensmittelmärkten in ganz Deutschland gebracht. "Die Qualität wird über regelmäßige Kontrollen gewährleistet", so Hans Brocker.

Vor wenigen Wochen waren mehrere Vereinsvertreter bei der BioFach, einer Messe für Bio-Produkte in Nürnberg. Dort trafen sie Alexander Schink, Staatssekretär im NRW-Umweltministerium. Schink gratulierte zur erfolgreichen Arbeit der vergangenen Jahre. "Die Ökolandwirte in Nordrhein-Westfalen brauchen starke und erfolgreiche Partner in Verarbeitung und Handel", sagte er. "Für die Verbraucher ist es gut, ein breites Angebot an Bio-Produkten in allen Einkaufsstätten vorzufinden und selbst auswählen zu können."

Das Thema Nachhaltigkeit in der Produktion wird noch stärker an Bedeutung gewinnen, erwarten Deselaers und von Reden. Es werde um eine bodenschonende und energiefreundliche Produktion und die Reduzierung des CO2-Ausstoßes gehen. Die Landwirte wollen daher auch auf die Effizienz der landwirtschaftlichen Fahrzeuge achten, die die Hans Brocker KG unterhält. In einem zweiten Schritt soll eine Flotte umweltfreundlicher Lkw angeschafft werden.

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