„Schade, dass sie geht“ - Rektorin Monika Röttsches geht in den Ruhestand

Rektorin Monika Röttsches geht in den Ruhestand. Am Mittwoch gab es an ihrer Schule in St. Tönis eine Abschiedsfeier.

St. Tönis. Wie gut, dass es ihr nicht ganz die Sprache verschlug. „Überwältigt“ sei sie, „zutiefst gerührt“ von Worten und Darbietungen, sagte Monika Röttsches, vom ungeliebten Scheinwerferlicht erfasst, ins Mikrofon. Realschulrektorin Röttsches, der Hauptperson des Vormittags, gehörte fast das letzte Wort in ihrer Abschiedsfeier — einer Feier, von der sie sagte, dass sie ihr den Abschied von der Schule nicht leicht mache.

Das Kollegium, Sekretärin Lönnendonker, die Hausmeister, Schulchor, Theater-AG und Schüler der Realschule Leonardo da Vinci, Schulleiter aller Tönisvorster Schulen, Elternsprecher Andreas Raedt, Regierungsschuldirektorin Christa Dankert und Bürgermeister Thomas Goßen zollten ihr Respekt und sagten sympathisch und musikalisch, herzlich und fröhlich „danke“.

Sie beschrieben Monika Röttsches als ruhig und zurückhaltend, patent, verlässlich, verständnisvoll, aber auch hartnäckig — gerade wenn es um ihre Schule ging, an der sie über 36 Jahre lang unterrichtet hat und acht Jahre lang Chefin war. Ein Lautsprecher sei sie nie gewesen, sagte Bürgermeister Goßen, aber „als eindringliche Stimme“ wahrgenommen worden. „Mensch und Funktion, das gab es bei Monika Röttsches nur im Doppelpack.“

„Sie haben viel geschafft und auf den Weg gebracht“, sang das Kollegium zu Musik der Pet Shop Boys. „In vielen Lebenslagen haben Sie sich echt gut betragen“, rappte der Schulchor wie die Fantastischen Vier.

Die besten Wünsche begleiten Monika Röttsches beim Gang aus dem Kräftezehrenden Berufsleben in den ruhigeren Lebensabschnitt. Die Frau, die täglich mit dem Rad zu Schule kam, wird sich nun ihre Zeit frei einteilen können, für die Arbeit im Garten, für Wohnmobilreisen mit Ehemann Wolfgang, für Rad-, Wander- und neuerdings auch Paddeltouren.

Monika Röttsches sagte, dass ihr die frechen Sprüche der Schüler fehlen werden. Und sie erwähnte ihre letzte Unterrichtsstunde als Mathelehrerin in der Sieben: „Wir haben uns manchmal aneinander gerieben. Gestern haben wir uns herzlich voneinander verabschiedet.“

Moritz Frass und Mathias Jennes sind Schüler dieser Klasse. Sie verfolgten im Forum die Abschiedsfeier — trotz Schulfrei. Mathias sagte: „Sie konnte gut erklären. Bei ihr war die Klasse immer leise.“ „Sie kann den Ton angeben, aber sie ist sehr nett. Es ist schade, dass sie geht. Ein großer Verlust“, sagte Moritz. Worte von einem, der keine Rede vorbereitet hatte.

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