Rettungssanitäter Ruben Wippermann aus Willich Rettungssanitäter (19) gründet Unternehmen

Willich. · Ruben Wippermann hat sich der Ersten Hilfe verschrieben. Der 19-jährige Rettungssanitäter hat sich in diesem Bereich selbstständig gemacht und im Gründerzentrum Willich die Wippermann-Gruppe ins Leben gerufen.

 Ruben Wippermann freut sich, dass er im Gründerzentrum geeignete Räume gefunden hat.

Ruben Wippermann freut sich, dass er im Gründerzentrum geeignete Räume gefunden hat.

Foto: Norbert Prümen

Ruben Wippermann hat keine Angst vor Corona. Denn wenn der Willicher die hätte, dann hätte er einen entscheidenden Schritt nicht gewagt: Inmitten der Corona-Pandemie hat er sich selbstständig gemacht – und das mit gerade einmal 19 Jahren. Wippermann hat die Wippermann-Gruppe ins Leben gerufen, bei der sich alles um die Erste Hilfe dreht. Wippermann bietet Kurse in diesem Bereich an, die für den Erwerb des Führerscheins nötig sind.

„Trotz Corona ist alles sehr gut angelaufen, und ich kann auf ausgebuchte Kurse blicken“, freut sich der Rettungssanitäter. Mit dem Wort „Gruppe“ im Firmennamen sagt der junge Mann bereits klar und deutlich: Er will sich vergrößern. Aktuell ist Wippermann dabei, das Angebot kontinuierlich auszubauen. Ab Dezember bietet er Erste-Hilfe-Crashkurse für Eltern an. In dreieinhalb Stunden lernen die Eltern, was zu tun ist, wenn es zu einem Unfall mit dem Kind kommt. Aber nicht nur die Erste Hilfe am Menschen liegt dem jungen Mann am Herzen: Mit einer Tierarzthelferin als Dozentin geht es ab Dezember in den Bereich der Vierbeiner: Die Teilnehmer eines Workshops lernen, wie sie ihrem Hund in einem Ernstfall helfen können.

„Mir schwebt außerdem ein Angebot für Menschen vor, die ihr Erste-Hilfe-Wissen gerne auffrischen möchten, um für den Fall eines Falles gerüstet zu sein. Ein Kurs von drei oder vier Stunden, in dem kurz, knapp und effektiv wiederholt wird. Von der stabilen Seitenlage bis zum Umgang mit dem Defibrillator“, sagt Wippermann.

Das Helfen lag ihm schon immer am Herzen. Mit sieben Jahren war der Willicher bereits bei den Maltesern. Er gehörte der Hilfsorganisation zehn Jahre lang an. Ihm war früh klar, in welche Richtung es beruflich gehen sollte. Entsprechend stellte er die Weichen und besuchte in Düsseldorf ein Berufskolleg mit dem Schwerpunkt Gesundheit. Damit aber nicht genug: In der elften und zwölften Stufe des Berufskollegs absolvierte der dynamische junge Mann gleichzeitig die Ausbildung zum Rettungssanitäter. An den Wochenenden und in den Ferien war zusätzliches Lernen angesagt. „Eine Woche vor dem Lockdown habe ich die Rettungssanitäter-Ausbildung beim DRK erfolgreich abgeschlossen. Zudem habe ich im Januar und Februar eine entsprechende pädagogische Ausbildung bei Kurzzeit absolviert“, berichtet Wippermann.

Vor dem Hintergrund, dass er die Ausbildung beim DRK machte, wechselte er von den Maltesern zu der anderen Organisation. Seitdem gehört der Sanitätsdienst beim DRK ebenfalls fest zu seinem Leben. Mit all diesen Voraussetzungen schloss er das Berufskolleg mit dem Fachabitur ab, um im Juni in die Selbstständigkeit zu starten, nachdem er schon als freiberuflicher Dozent gearbeitet hat.

Die Suche nach geeigneten Räumen für seine eigenen Angebote gestaltete sich als nicht gerade einfach. „Ein Bekannter gab mir den Tipp, doch einmal im Gründerzentrum der Stadt Willich nachzufragen“, erinnert sich Wippermann. Er folgte dem Rat, fragte an, stellte sein Konzept vor und bekam grünes Licht für die Nutzung entsprechender Räumlichkeiten. Es sei eine einmalige Chance, im Gründerzentrum zu starten, beschreibt er die Tatsache, dass er auf diesem Weg optimale Räume zu einem Mietpreis gefunden hat, der klein anfängt und sich danach moderat staffelt.

Im August meldete Wippermann sein Gewerbe an, im September erhielt er die offizielle Anerkennung durch die Bezirksregierung, was seine medizinischen, pädagogischen und persönlichen Qualifikationen betrifft. Er hat klare Ziele vor Augen: Im nächsten Jahr möchte er die Prüfung zum Lehrbeauftragten machen und parallel das Fernstudium „Rettungsdienst BWL“ absolvieren. Sein Traum ist es, in zehn Jahren einen eigenen Sanitäts- und Krankenhaustransportdienst zu haben. In der Wippermann-Gruppe sollen weitere Dozenten mitarbeiten und den gesamten Sektor der Ersten Hilfe und Weiterbildung, ob für Firmen oder privat, abdecken.

Aber nicht nur in seinem Beruf zeichnet sich der 19-Jährige durch seine Dynamik und sein soziales Engagement aus. Wippermann ist kommunalpolitisch aktiv und gehört seit November für die Grünen dem Stadtrat in Willich an. Die Jugendarbeit bei der Partei gehört ebenfalls zu seinen Aufgaben. Zudem ist Wippermann der Stadtvorsitzende des Bundes der katholischen deutschen Jugend in Neuss.

Die Wippermann-Gruppe, Gießerallee 19 in Willich, ist unter Tel. 0151/61264847 oder unter www.wippermann-gruppe.de erreichbar.

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