Rohre für das Stadiondach von St. Pauli

Das Willicher Unternehmen ProPipe hat viele bekannte Kunden in seiner Kartei.

Rohre für das Stadiondach von St. Pauli
Foto: Reimann

Willich. Beinahe wäre die Eröffnung geplatzt. Die neugegründete ProPipe GmbH wollte in sechs Wochen am natürlich längst ausgeguckten Standort in Krefeld starten. „Und dann sprang der Vermieter ab“, erzählt Bernd Hollaender, der gemeinsam mit Dirk Graumann die Firma leitet. Also suchten der Duisburger und der Hamminkelner händeringend nach einer Alternative. Und kamen über einen Tipp zur Wirtschaftsförderung der Stadt Willich. „Dann ging alles sehr schnell, wir mussten noch nicht einmal den Eröffnungstermin verschieben“, erinnert sich Hollaender.

Das Ganze ist nun fast genau sechs Jahre her. Am 4. Oktober 2011 nahm die GmbH ihren Betrieb in Willich an der Gießerallee 35 auf. Die denkmalgeschützte Halle 4 im Stahlwerk Becker, deren 100. „Geburtstag“ am Wochenende gefeiert wurde, war damals für die neuen Mieter rasch auf Vordermann gebracht worden. ProPipe hat die Halle von der städtischen Grundstücksgesellschaft für zehn Jahre angemietet.

Das Unternehmen mit seinen 15 Mitarbeitern ist Lagerhalter für Stahlrohre — ob geschweißt, nahtlos oder eckig. Der kleinste Durchmesser beträgt 21,3 Millimeter und kommt im Möbelbau oder bei Handgeländern zum Einsatz. Am anderen Ende der Skala steht ein Durchmesser von 3,60 Metern. 1500 Tonnen davon hat das Unternehmen zuletzt für den neuen „Ahsefluss-Düker“, eine Unterquerung mit fünf Röhren nebeneinander, nach Hamm geliefert. „Das waren jeweils 25 Meter lange Partien“, erzählt Hollaender. Das sei schon ein besonderer Auftrag gewesen.

Weitere interessante Projekte waren Rohre für die Stadiondächer von St. Pauli („Millerntor“) und Ajax Amsterdam sowie die Gasversorgung in Berlin. „Diese läuft weitestgehend über Willich“, sagt der Chef. Ein aktueller Auftrag umfasst etwa 50 Prozent der neuen Messehallen in Düsseldorf. Ein weiteres Einsatzgebiet ist der Bau von Windrädern und Bohrinseln.

In den vergangenen fünf Jahren habe man Absatz und Umsatz nahezu verdoppeln können — „und das in einer schwierigen Marktlage“. Die Kernkompetenzen bestehen im Wesentlichen darin, zeitnah das Geforderte liefern zu können. „Außerdem bieten wir auch Lösungen an“, sagt Hollaender. Wenn der Kunde beispielsweise ein gebogenes Rohr haben wolle, habe man für diese Spezialaufgaben die richtigen Profis an der Hand.

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