Raue Landschaften haben es ihm angetan

Der Anrather Künstler Reinhardt Heinen präsentierte Bilder aus mehreren Zyklen.

Raue Landschaften haben es ihm angetan
Foto: Kaiser

Anrath. Reinhardt Heinen hat sich in den vergangenen zwei Jahren intensiv der Kunst gewidmet, in seinem Haus am Amselweg waren am Wochenende Bilder aus gleich mehreren Zyklen zu sehen. Darunter befanden sich auch sehr zeitaufwändige Arbeiten wie die Venedig-Aquarelle.

„Die Architektur dort hat mich immer schon fasziniert“, sagt der Künstler und pensionierte Kunstlehrer. So dürfte es ihn nicht allzu viel Überwindung gekostet haben, wochenlange Arbeit in jedes Bild zu investieren. „Ich musste zum Teil mit fünf Fluchtpunkten arbeiten“, erklärte Heinen. Die sehr sachliche, klare Malweise, die tollen Pastelltöne, das alles steht im Kontrast zu den Schottland-Impressionen.

„Wir haben 1979 auf unserer Hochzeitsreise in den Highlands viele Fotos gemacht von Sonnenauf- und -untergängen und den Karton mit diesen Fotos vor einiger Zeit bei Aufräumarbeiten gefunden“, erklärt Heinen, der auf Grundlage dieser Fotos eindrucksvolle Malerei geschaffen hat.

Aber er hat sich auch in seiner näheren Umgebung nach Motiven umgeschaut und ist unter anderem in der Nähe der Clörather Mühle fündig geworden. Diese Natur-Idylle hat er als Aquarell umgesetzt, und zwar vergleichsweise fotorealistisch. „Fantasy“: So könnte man die verschwommenen Landschaftsimpressionen betiteln, die keine wirklichen Landschaften wiedergeben und wo alle Konturen aufgelöst wurden. „Meinen Impressionismus“ nennt Reinhardt Heinen einen Teil dieser Bilder, einen Impressionismus, wie er ihn im Herbst 2017 interpretiert.

Die rauen Landschaften haben es ihm offenbar besonders angetan, wie unter anderem das Bild mit Blick auf Loch Ness beweist. Manche Landschaften bestehen fast nur als Nebel, der alle Details überdeckt. Oft waren Fotos die Grundlage für die Bilder, Heinen kann Gesehenes aber auch lange im Gedächtnis speichern und später abrufen. Etwas älter sind die Bilder, die aus geometrischen Formen bestehen, die jedoch mit Malerei „gefüllt“ sind.

Neu sind die prächtigen Wald-Bilder, die die Faszination Wald auf den ersten Blick begreifbar machen. Erstaunlich in diesem Zusammenhang: Der Anrather Künstler hat die Anregungen zu diesen Arbeiten nicht in irgendwelchen Gegenden fernab der Zivilisation aufgesogen, sondern wenige Kilometer von seinem Haus am Amselweg entfernt, in Krefeld-Forstwald. Ob Clörath oder Forstwald, ob Venedig oder Schottland: Heinen macht mit seiner Malerei immer wieder deutlich, wie schön, reizvoll und facettenreich die Region, aber auch Europa ist.

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