Randale: Flasche verletzt Mädchen

Erneut gibt’s in einem Schulbus Ärger. Eine Zwölfjährige liegt im Hospital.

Willich/Anrath. Der Ärger ist nicht neu, aber die Dimension. Immer wieder hat es in der Vergangenheit Schwierigkeiten im Schulbus zwischen Anrath und Willich gegeben. Jetzt hat es ein Mädchen getroffen.

Die zwölfjährige Margitha Musa bekam eine Limo-Flasche an die Stirn und musste mit einer Platzwunde ins Willicher Krankenhaus gebracht werden. Dort musste das Ganze genäht werden.

"Was muss denn noch passieren, bevor da mal was geschieht", fragt Susanne Selimi, die Mutter der Johannes-Schülerin. "Bekommt als nächstes der Busfahrer eine Flasche ab?"

Die Willicherin lobt in diesem Zusammenhang ausdrücklich das Verhalten der Busfahrerin: "Sie hat sich sofort um das Kind gekümmert und Erste Hilfe geleistet." Anschließend sei sie verständigt worden. "Ich habe Margitha an der St. Töniser Straße abgeholt und gleich ins Krankenhaus gebracht."

"Wie soll das gehen?", fragt Uwe Schröder, Leiter des Kundenmanagements der Busverkehr Rheinland (BVR), in deren Gelenkbus sich das Ganze abgespielt hat, mit Blick auf die Forderung nach einer Begleitperson. "Wir bedauern das sehr", betont er.

Gerade auf dieser Strecke habe es aber immer wieder Schwierigkeiten gegeben. "Das reicht vom Umlegen der Nothähne für die Tür bis zum Rauchen", sagt er. "Es gibt eine kleine Gruppe, die ihr Unwesen treibt."

Man müsse versuchen, das in den Griff zu bekommen, betont Peters. Um aber gleich einzuschränken: "Wir können keine ständigen Aufsichtspersonen abstellen. Das haben wir nirgendwo." Es habe bereits mehrere Gespräche mit den Schulen in Anrath und der Schulverwaltung gegeben. "Das ist ein Fall für die Buspaten", ist seine Bewertung.

Dabei handelt es sich um Schüller, die im Konfliktfall einschreiten können. "Schüler können das untereinander viel besser regeln." In die Gelenkbusse passten 160 Schüler. "Da kann der Fahrer überhaupt nicht alles mitbekommen."

Karin Kirchmair, Leiterin der Anrather Johannesschule, kennt das Problem. "Wir haben ja auch schon mit Kollegen des Gymnasiums an der Haltestelle gestanden, um Auseinandersetzungen zu verhindern." Es habe zudem immer wieder Gespräche mit dem Busbetreiber gegeben.

Kirchmair erfuhr Freitag Vormittag von dem Vorfall. "Jetzt müssen wir erstmal abklären, was genau geschehen ist." Klar sei inzwischen, dass ein Schüler die Limonadenflasche unerlaubt mit in den Bus genommen habe.

Generell sieht sie auch die Busfahrer in der Pflicht. "Wenn die Buspaten melden, dass es Schwierigkeiten gibt, müssen die Fahrer auch mal reagieren. Wichtig ist für uns, dass wir die Namen der Unruhestifter erfahren."

Allergisch reagiert die Pädagogin auf das Thema Rauchen im Bus. "Das ist lebensgefährlich." Sie selbst sei sogar schon mal mit dem Privatwagen hinter einem Schulbus hergefahren und habe Unruhestifter herausgeholt.

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