Amtsgericht Krefeld Ermittler der Post belasten Angeklagte

Willich/Krefeld. · Ursprünglich standen vier Männer wegen Diebstahls von Paketen vor Gericht.

Am Krefelder Amtsgericht wurde am gestrigen Dienstag der Prozess gegen vier Männer im Alter von 29 bis 38 Jahren aus Willich, Viersen, Meerbusch und Mönchengladbach fortgesetzt. Ihnen wird gewerbsmäßiger Diebstahl vorgeworfen. Konkret sollen sich die Männer, die als Fahrer für ein Paketunternehmen tätig waren, im Frühjahr 2014 zusammengetan, sich mehrfach im Willicher Gewerbegebiet getroffen und dort eine große Anzahl von Waren, meist Mobiltelefone und Tablet-PCs, aus den von ihnen geführten Lkw geraubt haben. Die entwendeten Gegenstände veräußerten sie laut Anklageschrift anschließend gewinnbringend. Der Gesamtschaden beläuft sich auf rund 52 000 Euro.

Das Gericht stellte das Verfahren gegen einen Angeklagten ein

Drei der Beschuldigten äußerten sich bisher nicht zu den Tatvorwürfen. Ein 34-jähriger Meerbuscher hatte erklärt, dass er unschuldig sei: „Ich war für die betreffende Tour zwischen Krefeld und Düsseldorf gar nicht eingeteilt.“ Diese Aussage überprüfte das Schöffengericht zwischenzeitlich und kam zu dem Schluss, dass die Angaben des jungen Mannes offenbar stimmen und stellte das Verfahren gegen ihn ein.

Nun waren mehrere Zeugen geladen, darunter zwei Postbeamte, die im Fall der verschwunden Pakete ermittelt hatten. Ein 63-Jähriger, mittlerweile im Ruhestand, gab an, dass eine große Anzahl von Handy-Sendungen auf dem Weg vom Krefelder ins Düsseldorfer Frachtzentrum „verlorengingen“. Es seien zunächst Kontrollen und Beobachtungen vorgenommen worden, die aber keine neuen Erkenntnisse brachten. Unter anderem schleuste man einen Kollegen ins Krefelder Frachtzentrum ein, dem dort aber nichts Verdächtiges auffiel.

Schließlich seien ein paar Fahrer in den Fokus geraten, weil sie „für die Strecke nach Düsseldorf deutlich länger brauchten als ihre Kollegen“. Durch eine Ausstattung der Lkw mit GPS fanden die Ermittler heraus, dass die Männer regelmäßig Stopps im Willicher Gewerbegebiet einlegten und dort „eine Weile“ blieben. Aufgrund dieser Tatsache habe man sich entschlossen, Strafanzeige zu stellen. „Und diese zog dann einen Polizeieinsatz im Gewerbegebiet nach sich“, ergänzte der Zeuge.

Der Prozess wird am 7. Juni um 13.15 Uhr fortgesetzt. Dann wird auch das Urteil erwartet.

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