Power in der Friedenskirche

Workshop: Im Rahmen der Kirchenmusikwoche gab es Improvisation, Chorgesang und Tanz.

<strong>Neersen. Klaus Peter Pfeiffer strahlt. Denn der 18.November war in der evangelischen Emmaus-Kirchengemeinde ein Höhepunkt für die 10. Willicher Kirchenmusikwoche, die unter dem Titel Lobgesang steht. Um 14.30Uhr startete zunächst der Chorworkshop "Improvisation, Kreativität, Bewegung". "Das war richtig anstrengend!", sagt der Kantor, der selbst auch mitgemacht hat. 40 Sänger aus seinem Chorprojekt waren ebenfalls dabei. "Jetzt wissen wir jedenfalls, was Tänzer leisten", sagt der 18-jährige Toni, der in dem Projekt mitsingt. "Ich hatte sofort einen Knoten in den Beinen." Nach der Körperarbeit hat die Gruppe mit dem Künstler Mark Krause aus Düsseldorf aus der Erfahrung des Tanzens heraus ein Bild entwickelt. "Das gibt richtig gut wider, was wir gemeinsam zum Thema Lobgesang erarbeitet haben", erklärt Pfeiffer. "Ein offener Mund", nennt Toni die Dinge beim Namen, "die Sonne. Und: Im wahrsten Sinne des Wortes "geflügelte Worte".

Verantwortlich für den Tanzworkshop war Joseph Cooksey, Tänzer und Choreograph am Tanzhaus NRW. Seine Erfahrungen in Workshops erstreckten sich bisher auf solche für Tänzer und Choreographen. Aber er glaubt, dass der Tanz auch für Sänger interessant sein kann. "Dann kommt mehr Bewegung in den Chor und es ist gut für die Stimme", ist er überzeugt.

Um 20 Uhr zeigt Cookseys Truppe aus dem Tanzhaus NRW in der Aufführung mit dem Titel "Gospel Repertory", wie sich Gospels in Bewegung umsetzen lässt. Mit Elementen aus Ballett, Dunham, Jazz und Modern Dance tanzen drei Männer und zwei Frauen zu traditionellen und zeitgenössischen Gospelliedern. "Es geht um Spiritualität", sagt der New Yorker und betont, dass solche Erfahrungen unabhängig sind von Religionen.

In schlichten Anzügen, mit klaren Farben, einmal mit leicht flatternden Seidentüchern behangen, kauern die Tänzer, zucken zusammen vor Schmerz, wirbeln vor Freude, strecken sich dem Licht entgegen, stehen einander bei, drehen und wenden sich im Wandel der Emotionen.

"Semiprofessionell", nennt Cooksey das Niveau seiner Leute. Manche von ihnen bereiten sich auf Aufnahmeprüfungen für Akademien vor, aber jedes Jahr gibt es zwei bis drei Quereinsteiger, die allerdings keine Anfänger sind. Auch sie werden ihrem Leistungsstand entsprechend einbezogen. Cooksey setzt konsequent auf die Stärken jedes einzelnen, insgesamt ist das Niveau beachtlich. Das gilt für Körperbeherrschung und Kondition, wie auch für die Ausdruckskraft.

Fest-Gottesdienst: Am 21. November wird das Cäcilienfest mit einem Fest-Gottesdienst in St.Johannes Anrath gefeiert.

Jugend: Am 24. November singen Kinder- und Jugenchöre Neue Geistliche Lieder in St.Katharina.

Abschluss: Die Kirchenmusikwoche endet am 25. November mit einem Konzert für Bläser und Orgel in St.Johannes.

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