„Polka, Polka, Polka“ tönt es durch die Josefshalle

Bei der ausverkauften Sitzung der „Aach Blenge“ gab es ein tolles Programm und wunderschöne Kostüme.

„Polka, Polka, Polka“ tönt es durch die Josefshalle
Foto: wka

Anrath. Die Josefshalle war wie in den Vorjahren ausverkauft, als dort der „Aach Blenge“-Sitzungskarneval gefeiert wurde. Die Besucher präsentierten zum großen Teil tolle Kostüme. Auch was sich auf der Bühne abspielte, konnte sich sehen lassen.

Das Tambour- und Fanfarencorps St. Sebastianus Willich schaffte es locker, das Publikum auf eine schöne Kostümsitzung einzustimmen. Ganz in Weiß erschien Hedwig Sieberichs als „Engel Hettwich“. Der Engel mit den barocken Formen plauderte unter anderem über ihr Malheur am Laufband, als der Stoff ihres Outfits in die Mechanik geriet.

Andreas Omasics aus Köln trat im Stil der 1930er Jahre auf, ein Magier im Mantel, eine große Feder am Strohhut. Er holte unter anderem den als Robin Hood verkleideten Bürgermeister Josef Heyes auf die Bühne, band ihm ein rotes Tuch an den Gürtel, aus dem später zwei rote Tücher, verbunden durch einen schwarzen, knappen Herrenslip, werden sollten. Die Zuschauer erkannten also, was ein Robin Hood so unten herum trägt...

Kinderprinzessin Leonie II. kam mit der Garde der Schiefbahner KG Torfmöps, die einen tollen Tanz aufs Parkett legte. Einer der Höhepunkte des Abends war der Auftritt von „Emmi & Willnowsky“ — die beiden Männer aus Berlin bezeichnen sich als Deutschlands schrägstes Ehepaar und sind nicht nur zur Karnevalszeit unterwegs. Emmi lästerte, ihr Herr Willnowsky habe den Gesichtsausdruck eines Kalbes, das vor dem Bolzenschussgerät steht. Und sie erklärte: „Wenn einer von uns stirbt, ziehe ich nach Anrath.“ Er revanchierte sich, sagte über seine korpulente Blondine: „Sie hört die Stimmen von Käse, Leberwurst und Kuchen — der Salat sagt nie was.“ Und ihre Geburtsurkunde sei bei der Völkerschlacht bei Leipzig verloren gegangen.

Die Karnevalisten, die unter anderem als FBI-Agenten, Außerirdische, Rehe, Pylonen und Wikinger verkleidet waren, standen auf den Stühlen, als die sechs Musiker der Oedingsche Jonges um Frank Mäkelburg ihnen so richtig einheizten. „Polka, Polka, Polka“ tönte es durch die Josefshalle und bei der Gelegenheit fiel auf, dass einige Besucher als Mitglieder der Gruppe „Brings“ verkleidet waren.

Kurz vor Mitternacht ließ sich die Prinzengarde unter der Leitung von Frank Schreiber blicken. Der stellvertretende Bürgermeister Guido Görtz, verkleidet als der Baumeister, tauschte seinen gelben Schutzhelm schnell gegen die Narrenkappe. Die Prinzengarde hatte die „White Hackle Pipes and Drums“ im Schlepptau — von den 15 Musikern aus Süchteln waren fünf Drummer und zehn Dudelsack-Spieler. Sie gaben auch eine Kostprobe ihres Könnens. rudi

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