Pittermännche und Oberschwester

Im „Früh Op de Eck“ in Neersen sorgen Margot und Peter Weuffen für Kölsches Flair und „Betreutes Trinken“.

Pittermännche und Oberschwester
Foto: Kurt Lübke

Neersen. Zum Gedeck des „Betreuten Trinkens“, zum Zehn-Liter-Fass „Pittermännche“ (Früh Kölsch) und zur gegrillten Schinkenhaxe, gehört für die trinkfesten Gruppen ab zehn Personen unbedingt die „Oberschwester Margot“ dazu. So heißt ein selbstgemixter Kräuterlikör, den auf Wunsch die Oberschwester selbst kredenzt. Dahinter verbirgt sich nämlich Margot Weuffen, die mit ihrem Ehemann Peter seit Juli 2014 das eigene Restaurant „Früh Op de Eck“ an der Neersener Hauptstraße 147 führt. Die WZ hat das Kölschlokal am Niederrhein besucht.

„Mein Mann kommt aus der Kölner Ecke, war immer schon ein begeisterter Fan des obergärigen und hellen Früh-Bieres“, erzählt Margot Weuffen. Noch ist es dort ruhig, bereitet sich die Chefin, eine gelernte Einzelhandels-Kauffrau, auf die bald beginnende Schicht vor. Peter Weuffen, wie sie 56 Jahre alt, ist in Sachen Proviantnachschub unterwegs. Auch den Metzgermeister aus Gustorf kennen viele Neersener, denn er hatte seit 1989 die schräg gegenüber liegende Raststätte „Zum Schwarzen Pfuhl“ gepachtet und geführt.

„Hier habe ich früher schon einmal, damals hieß die Gaststätte noch ,Alt Stocks’, gearbeitet, zumal dieses Lokal schon im Besitz meiner Großeltern war“, erzählt die Ur-Neersenerin. Das Restaurant an den Neersener Durchfahrtsstraßen — an der Ecke Venloer Straße/Hauptstraße gelegen — war zu der Zeit ein chinesisches Speiselokal, in dem dann der Pächter wechselte und nur kurze Zeit blieb. „Danach sah es hier aus wie Hulle und wir haben uns dann dafür entschieden, das Restaurant grundlegend instand zu setzen und selbst zu führen“, sagt Margot Weuffen. Eine sechsstellige Summe war dazu notwendig.

Einige Zeit führten die Eheleute beide Lokale. Im Mai 2016 kündigte Peter Weuffen dann den Pachtvertrag im „Schwarzen Pfuhl“. Die Eigentümerin sucht dafür nach wie vor einen neuen Pächter.

Im „Früh Op de Eck“ sieht es immer noch wie neu aus. Dort gibt es vom Fass Bitburger Pils, Frankenheim Alt und den „König Ludwig Weizen“. Aber schon auf den ersten Blick fällt auf, dass dieses Lokal ohne weiteres in der Domstadt stehen könnte. „Früh Kölsch“ gibt es aus dem Stichfass und es dominieren ganz eindeutig die Farben Rot und Weiß. Sogar der Adventskranz wurde anstelle der Kerzen mit den rot-weißen Bierdosen geschmückt, dazwischen lag die Kölner „Blootwoosch“, oder einfach Flönz genannt. An den Wänden findet man einige originelle Sprüche zum Früh Kölsch und zu den entsprechenden Fässern, wie „Unser Beitrag für Düsseldorf“ oder „Sieht angeschlagen noch besser aus . . .“

Die Speisekarte — Peter Weuffen kocht selbst — ist reichhaltig. Es gibt beispielsweise etwas für den kleinen und auch großen Hunger, von der Ofenkartoffel über das Schnitzel XXL bis hin zu Pfannengerichten, Steaks und Filets in verschiedenen Variationen. In der Woche gibt es außerdem Schwerpunkte: dienstags Schaschlik, mittwochs Reibekuchen, donnerstags Gambas und freitags Burger. Außerdem werden spezielle Festwochen angeboten. Wie vom 27. Februar bis zum 11. März die Rheinischen und vom 2. bis 21. Oktober die Bayerischen Wochen.

„Eine Stundenkraft für die Küche könnten wir in der Woche noch gut gebrauchen“, meint die Chefin. Ansonsten arbeitet dort ein eingespieltes Team. Sandra, Tanja, Eva, Saskia, Karin und Anna kümmern sich um die Gäste.

Raum gibt es in der Gaststätte auch für familiäre und betriebliche Feiern genug. Für mehr als 100 Personen ist Platz an den Tischen und an der Theke. Außerdem hat das Lokal einen Winter- und einen Biergarten. Gerne kehren dort unter anderem Schützen des Vereins „Klein Jerusalem“ und der St. Sebastianus Bruderschaft ein. Außerdem hat das Tambourcorps Uerdingen im „Früh Op de Eck“ sein Vereinslokal.

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