Pfarrer: Zieht Verteidigung den Prozess in die Länge?

Das Verfahren gegen den 53-jährigen Geistlichen könnte sich bis ins nächste Jahr ziehen.

Willich. „Das Thema wird uns noch länger beschäftigen.“ In der Stimme von Johannes Heibel von der Initiative gegen sexuellen Missbrauch schwingt Zorn mit, wenn er über den Prozess gegen Pfarrer Georg, der aus Willich stammt, spricht.

Der 53-Jährige muss sich derzeit vor einem Gericht in Johannesburg verantworten, weil er sich Kindern sexuell genähert haben soll. In der letzten Woche wurde verhandelt. Dabei bestand die Verteidigung des Priesters darauf, dass ein im Jahr 2008 erstelltes Polizeiprotokoll von dem Beamten vor Gericht bestätigt wurde. Außerdem wurde eine Expertin gehört, die dem Gericht eine Einschätzung gab, wie die Aussagen der Kinder zu bewerten seien. Die Verteidigung möchte nun eine Art Gegengutachten erstellen lassen. Von Beobachtern wird dies als Zeichen gedeutet, dass die Verteidigung das Verfahren in die Länge ziehen will.

Im September wird weiter verhandelt, ein Ende ist nicht vor dem Jahr 2012 zu erwarten. „Er hat doch eingeräumt, dass er bei den Kindern unter die Decke gekrochen ist. Aus welchen Gründen auch immer“, ärgert sich Heibel. Damit sei die Sachlage klar, man könne doch nun entscheiden. „Die sollen das Fass endlich zumachen, damit der Mann in Deutschland vor Gericht gestellt werden kann.“ Heibel hofft, dass der Pfarrer mit Hilfe des deutschen Haftbefehls in Johannesburg in U-Haft gesetzt werden könnte.

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