Stahlwerk Becker Paschertz kauft das Stahlwerk-Casino

Der Wasserturm soll in ein Bürogebäude umgewandelt werden.

So sieht das Casino von der Bahnstraße aus gesehen aus.

So sieht das Casino von der Bahnstraße aus gesehen aus.

Willich. Es gibt Angelegenheiten, die werden nie erledigt. Und dann gibt es solche, die länger dauern als ursprünglich geplant. Die aber dann auch tatsächlich mal fertig werden. Ein solches Projekt ist das Stahlwerk Becker in Willich. Hier ist die Vermarktung fast abgeschlossen, fast alle Grundstücke sind verkauft. Was auch mit dem Willicher Immobilien-Investor Christian Paschertz zu tun hat. Dessen Firma, die Casino Stahlwerk GbR, hat das frühere Hauptverwaltungsgebäude des Stahlwerks und die dazu gehörigen drei Nebengebäude gekauft. Die Verträge sind fix, Paschertz kann sich an die Vermarktung machen.

Noch gammelt das alte Wasserwerk vor sich hin. Aber auch hierfür soll’s schon bald eine Lösung geben.

Noch gammelt das alte Wasserwerk vor sich hin. Aber auch hierfür soll’s schon bald eine Lösung geben.

Foto: Kurt Lübke

2400 Quadratmeter Fläche kann er anbieten. „Das wäre auch was für junge Unternehmen, die beispielsweise nur einen Raum bräuchten“, erklärt Paschertz. Aber auch Firmen, die etwa eine ganze Etage anmieten wollten, wären richtig. Das frühere Hauptgebäude der Becker-Verwaltung ist nach wie vor ein Schmuckstück: Eine große Galerie empfängt die Besucher. Auf den einzelnen Ebenen warten vier Meter hohe Zimmer, zumeist mit Parkett ausgelegt, darauf, vermietet zu werden. In der Galerie, so die Idee, könnten Willicher Künstler ausstellen. Das hat es vor einigen Jahren bereits gegeben.

Der Wasserturm im Stahlwerk Becker wird zum Bürogebäude umgebaut.

Der Wasserturm im Stahlwerk Becker wird zum Bürogebäude umgebaut.

Foto: Kurt Lübke

„Es muss natürlich aufgearbeitet werden, aber die Substanz ist gut“, freut sich Paschertz. Er hat sogar einen kleinen Trumpf in der Hinterhand: Der Architekt, der das Gebäude vor 15 Jahren saniert hat, ist heute sein Angestellter, kennt sich in den denkmalgeschützten Gebäuden also bestens aus. Der frühere Besitzer, ein internationaler Immobilienfonds, habe sich praktisch nicht um die Gebäude gekümmert. „Die Reparatur einer Heizung dauerte da schon mal ein Jahr“, so Paschertz. 40 Prozent der Fläche sind im Übrigen vermietet, unter anderem an die Musikschule „dal segno“ von Thorsden Marschner und Ursula Weber, ein Rechtsanwaltsbüro und ein IT-Unternehmen. Die laufenden Verträge wurden verlängert.

Investor Christian Paschertz (r.) und Christian Pakusch als Vorsitzender des Aufsichtsrates der Grundstücksgesellschaft beim Termin im Casino.

Investor Christian Paschertz (r.) und Christian Pakusch als Vorsitzender des Aufsichtsrates der Grundstücksgesellschaft beim Termin im Casino.

Foto: Kurt Lübke

Dass das Stahlwerk jetzt ein gutes Stück weiterkommt, freut auch Christian Pakusch, Vorsitzender des Planungsausschusses und Aufsichtsrats-Chef der Grundstücksgesellschaft. Auch er lobt den kurzen Draht zum Willicher Unternehmen Paschertz. „Mit ihm haben wir einen Partner an der Seite, der bereits Erfolgsprojekte wie die Halle 18 umgesetzt hat.“ Damit könne man das Projekt Stahlwerk fast als beendet erklären.

Fast, wäre da nicht ein Leuchtturmprojekt, das noch nicht umgesetzt ist: Der alte Wasserturm, der seit vielen Jahren vor sich hin gammelt. Besitzer ist — Paschertz Immobilien. Der Turm für Firmenzwecke umgebaut werden. Das Vorhaben wurde nie umgesetzt. Christian Paschertz ist es gelungen, einen Käufer zu finden. Für diesen, ein Alt-Willicher Unternehmen, baut er den Turm zu einem Bürogebäude um, und zwar schon ab Ende des Monats.

Dann bliebe nur noch ein Objekt, für das bislang keine Verwendung gefunden werden konnte: das alte Wasserwerk mit seiner markanten, schönen Fassade. Das gehörte zuletzt einer Mönchengladbacher Firma, die aber nicht weitergekommen war. Die Grundstückgesellschaft der Stadt hat es zurückgekauft. Hier — so war zu hören — zeichnet sich eine Lösung ab.

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