Parken im Ortskern bald sonntags tabu

Zentrum von Vorst soll zumindest an den Wochenenden ruhiger werden.

Vorst. Kunden, die zur Apotheke oder Pizzeria wollen, können auch künftig im Vorster Ortskern parken — allerdings nur an Werktagen.

Als ersten Schritt zu einer Attraktivitätssteigerung des Zentrums beschloss der Bau-, Energie-, Verkehrs- und Umweltausschuss, an den Wochenenden (samstags, 14 Uhr, bis montags, sechs Uhr) das Parken auf dem Markt nicht mehr zu erlauben. Die Regelung soll ein Jahr lang getestet werden.

Der Beschluss kam einstimmig zustande. Im Vorfeld hatte ein gemeinsamer Antrag von SPD und den Grünen, den Platz generell von Autos freizuhalten, für Verstimmung bei den Händlern gesorgt. „Einige fühlen sich in ihrer Existenz bedroht“, sagte Christian Rütten (CDU). Apothekerin Regine Bormann hatte gegen ein autofreies Vorst Unterschriften gesammelt. 823 waren zusammen gekommen.

„Man kann die Empörung zwar nicht mit Stuttgart 21 vergleichen, aber wir sind Basis-Demokraten und akzeptieren den Bürgerwillen“, sagte für die Grünen Jürgen Cox. Anders sah dies Hans-Joachim Kremser (SPD): „Was sind 800 Unterschriften gegen die anderen 6000 Vorster, die eventuell anderer Meinung sind und gar nicht gefragt wurden?“ Man habe mit dem Antrag Vorst stärken wollen.

Für die CDU stellte Rütten fest: „Man kann Vorst nicht mit Kempen oder St. Tönis vergleichen. Dort gibt es viele Geschäfte, die zum Bummeln und Shoppen einladen.“ Keinesfalls werde die Union daher dem Antrag zustimmen. Robert Seifert (UWT) stimmte für eine maßvolle Beruhigung und für eine Einbahnregelung.

Ordnungsamtsleiter Wolfgang Schouten erinnerte an bislang fünf ergebnislose Versuche, dort eine Beruhigung zu erreichen: „Auch gegen uns ist mit Vehemenz geschossen worden, als wir es einmal versuchten.“ Schouten schlug unter anderem eine Einbahnstraßenregelung auf der Kuhstraße vor, so dass Autofahrer dann nicht mehr in Richtung Süchtelner Straße fahren können. Davon hielt die Mehrheit aber nichts.

Nach vielen Debatten einigte man sich dann auf das Wochenende, auf die Sonn- und Feiertage, außerhalb der normalen Geschäftszeiten. „Dann müssen wir aber auch verstärkt den ruhenden Verkehr kontrollieren“, wünschten sich Helmut Drüggen (CDU) und Engelbert Steeg (SPD).

An die Verwaltung ging außerdem noch der Auftrag, ein Innenstadt- und Parkraumkonzept für Vorst zu erarbeiten. Zudem gab es den Wunsch nach mehr Sitzmobiliar und Bepflanzungen.

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