Orangerie: Platzt der Umzug?

Der Kreis meldet Bedenken gegen einen Containerbau im Schlosspark an. Die Fläche liegt im Landschaftsschutzgebiet.

Neersen. Die Neubaupläne für die Orangerie im Schlosspark drohen zu scheitern: Die Viersener Kreisverwaltung hat im Rahmen des Genehmigungsverfahrens zur Änderung des Flächennutzungsplans erhebliche Bedenken gegen diese Idee angemeldet. Grund: Die vorgesehene Fläche liegt im Landschaftsschutzgebiet.

„Das ist so nicht akzeptabel“, sagt der zuständige Kreisdezernent Andreas Budde. Und er nennt gleich mehrere Gründe dafür: Eine schlichte Container-Bauweise inmitten des alten Baumbestandes und in direkter Nachbarschaft zum Schloss sei nicht vorstellbar. Dabei müsse man die prägende Wirkung des unter Denkmalschutz stehenden Schlosses berücksichtigen. Zudem fehle die Prüfung alternativer Standorte.

Verwaltung und Politik hatten im Oktober den Umzug der Orangerie in die Wege geleitet. Gegen den bisherigen Standort des beliebten Freiluft-Lokals hatte es Klagen von Nachbarn gegeben, die sich durch Lärm und Gerüche belästigt fühlen.

Um endlich Ruhe in dieses Thema zu bekommen, hatte die Verwaltung die Idee, an der Westseite des Schlosses eine neue Orangerie zu errichten (siehe Grafik). 120 Außenplätze soll es dort geben, schon im Frühjahr 2014 soll die Eröffnung sein. Im Haushalt der Stadt stehen bereits 200 000 Euro für das Projekt bereit.

Aus Sicht des Kreises ist aber eine Baugenehmigung durch bloße Änderung des Flächennutzungsplans „rechtlich nicht möglich“, so Budde. Die „aus der Not heraus“ gemachte Planung sei unrealistisch, vor allem unter diesem Zeitdruck. Aus Sicht Buddes ist der jetzige Orangerie-Standort nicht schlecht, man müsse aber den Versuch machen, „die Anwohner mitzunehmen“.

Die Technische Beigeordente Martina Stall bestätigte gestern lediglich die Bedenken des Kreises, wollte sich aber nicht näher dazu äußern: Zunächst wolle sie am Dienstag den Planungsausschuss informieren.

Schon beim St. Martinszug in Neersen hatte Massimo Buono vom Orangerie-Team die Hiobsbotschaft erfahren. „Wir wissen jetzt endgültig nicht, woran wir sind“, erklärte er enttäuscht.

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