Ohne Ehrenamtler geht’s nicht

Die Lebenshilfe hatte über 90 Mitarbeiter zu Gast, die ihre Arbeitskraft unentgeltlich zur Verfügung stellen.

Vorst. Lars-Tobias Gorrissen lebt seit etwa sechs Jahren in einer Wohnstätte der Lebenshilfe an der Willicher Hülsdonkstraße. Der 31-jährige St. Töniser hat Trisomie 21, also das Down-Sydrom. Was ihn aber nicht davon abhält, sich in der Wohnstätte um andere zu kümmern. Lars-Tobias gehört dem Beirat der Wohnstätte an und erzählt: „Wir sorgen dafür, dass sich alle hier wohlfühlen.“ Er ist einer von vielen, die sich für die Mitmenschen einsetzen.

So wie die insgesamt über 200 ehrenamtlichen Mitarbeiter beim familienunterstützenden Dienst oder in den insgesamt 14 Einrichtungen der Lebenshilfe im Kreis Viersen. Und jetzt wurde erstmals diese wichtige Arbeit mit einem „Abend des Ehrenamts“ in Vorst herausgestellt.

Die beiden neuen Ehrenamts-Koordinatoren der Lebenshilfe, Christian Rother und Jan Pellens, brachten jede Menge Urkunden und kleine Präsente mit. Über 90 Ehrenamtler, mit und ohne Handicap, waren ins „Haus Vorst“ gekommen und wurden für ihre beispielhafte Arbeit entsprechend ausgezeichnet.

Eine davon war die 22-jährige Melina Wienands aus St. Tönis. Sie betreut seit etwa eineinhalb Jahren eine 22-jährige mehrfach behinderte junge Dame aus Kempen, trifft sie jede Woche zum Klönen oder Spielen. „Wir möchten ihnen allen für ihre geleistete Arbeit und ihr großes Engagement danken“, sagte Lebenshilfe-Geschäftsführer Michael Behrendt.

Die Koordinatoren wiesen darauf hin, dass ohne die Helfer vieles in dem Maße nicht realisiert werden könne. So gibt es zahlreiche Einzel- und Gruppenbetreuungen, werden zum Beispiel Fahrdienste übernommen oder zusätzliche Freizeitangebote gemacht.

Zu den langjährigen Helferinnen gehört auch die St. Huberterin Waltraud Weber. Ihre Tochter Susanne (28) lebt in der Wohnstätte „Haus Drabben“. Die gelernte Schneiderin Waltraud Weber ist seit nunmehr 15 Jahren eine der Nähfrauen, die dort regelmäßig zusammenkommen und zur Nähnadel greifen.

Oder der 63-jährige Frank Sauer aus St. Tönis, dessen Sohn Dirk (36) das Down-Syndrom hat. Seit 1984 ist Frank Sauer ehrenamtlich tätig, ist auch der stellvertretende Vorsitzende der Lebenshilfe, unter anderem bei Ausflugsfahrten dabei oder kegelt regelmäßig mit den Gehandicapten im „Haus Wirichs“ in St. Tönis. „Diese Arbeit gibt auch meinem Leben einen Sinn“, sagt der Tönisvorster.

Unter den Gästen im „Haus Vorst“ waren auch die langjährigen ehemaligen Vorsitzenden Horst Bessel und Rainer Lorenz sowie der ehemalige Geschäftsführer Heinrich Eden.

Für gute Stimmung sorgte Kabarettist und Slampoet Lars Ruppel (27). „Sorgen Sie weiterhin dafür, dass es bei uns kein Nebeneinander, sondern ein Mit- und Füreinander gibt“, meinte Christian Rother.

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