Norbert Schlöder: Abschied vom Stadtrat

Im Oktober werden die neuen Stadträte gebildet. Viele Politiker, die dort lange vertreten waren, werden fehlen. Einige stellt unsere Redaktion vor. Im Portrait: Norbert Schlöder.

Schiefbahn. Sein Bestreben war es immer, die CDU zu verjüngen. Da ist es nur konsequent, dass Norbert Schlöder jetzt nach ziemlich genau 20 Jahren auf eine erneute Ratskandidatur verzichtet. In ein tiefes Loch wird der 69-Jährige dennoch nicht fallen: Er bleibt Vorsitzender der Seniorenunion und wird sich weiterhin als Vorsitzender des Schlossfestspielvereins engagieren. Auch als stellvertretender Sachkundiger Bürger stehe er gerne bereit.

Der pensionierte Gymnasiallehrer stammt aus Düsseldorf, wuchs in Rath und Oberrath auf. Sich politisch zu engagieren, lernte Norbert Schlöder von seinem Vater, der für die Zentrumspartei aktiv war. "Die christliche Prägung war mir bei der Auswahl der Partei wichtig", stellt er rückblickend fest.

Als er vor 40 Jahren CDU-Mitglied wurde, wollte er ein Zeichen setzen gegen die damals grassierende Brandt-Euphorie. Seine ersten politischen Gehversuche machte Schlöder von 1984 bis 1989 als Sachkundiger Bürger im Kulturausschuss.

Am 17. Oktober 1989 zog er dann erstmals in den Stadtrat ein. Damals war er gegen Renate Tippmann angetreten, eine etablierte SPD-Politikerin.

Später, als Norbert Schlöder von Willich nach Schiefbahn umgezogen war, hieß sein politischer Gegner in seinem Wahlbezirk Bernd-Dieter Röhrscheid. "Durch diese Rivalität - Röhrscheid und ich waren Kollegen am St.Bernhard-Gymnasium - hat es nie irgendwelche Spannungen gegeben, wir haben uns immer gut verstanden", versichert Schlöder.

Ein Ehrenamt, über das er heute schmunzeln muss: "Ich war ab 1989 CDU-Sprecher im Gleichstellungsausschuss." 1994 wurde der aber aufgelöst.

Am 26. Januar 2001 gehörte Schlöder zu den Mitbegründern der Willicher Seniorenunion. Und von 1990 bis 1996 war er Parteivorsitzender. Während der vergangenen 15 Jahre leitete er den Schulausschuss. Was ihm in dieser Zeit wichtig war: "Fast alle wichtigen Beschlüsse wurden einstimmig gefasst, es herrschte ein guter Stil und ein hohes Maß an Einvernehmen fraktionsübergreifend."

Alle wichtigen Entscheidungen im Schulbereich seien auf den Weg gebracht worden: "Es wird in den kommenden Jahren darauf ankommen, den Ganztagsschulbetrieb zu konsolidieren. Außerdem muss der längere Aufenthalt in der Schule den Schülern Zeit lassen - beispielsweise für sportliche oder musische Aktivitäten", erklärt Schlöder.

Von sich selbst sagt er, nicht der große Sportler zu sein. Er geht lieber ins Theater und liest. Dafür wird er künftig mehr Zeit haben. Rückblickend stellt er fest: "Die Arbeit in der Politik hat Spaß gemacht, in der CDU-Fraktion habe ich mich sehr wohlgefühlt."

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