Nistende Dohlen im Kamin sind eine große Gefahr
Die Schornsteinfeger warnen vor Brutplätzen, die den Rauchabzug verstopfen.
Willich/Vorst. „Schack, schack, schack“ tönt es derzeit von vielen Dächern. Die als besonders schwatzhaft bekannten Dohlen sind emsig unterwegs. Sie suchen Brutplätze. Und dabei sind Schornsteine sehr beliebt. „Sie erweisen sich als ideale Bruthöhlen“, sagt der Vorster Schornsteinfegermeister Olaf Heidenfels, der seinen Kehrbezirk in Krefeld hat. Und warnt: „Die nistenden Dohlen sind eine große Gefahr.“
Schon im Mittelalter galten die Tiere als Unglücksbringer. „Was der Aberglaube damals, ist heute lebensbedrohliche Realität“, sagt Heidenfels. Mehrere Meter tief verstopfen die Dohlen, die gegen Ende des Winters bis in den Mai nach Nistplätzen suchen, mit Zweigen, Moos, Papier oder Dung manche Schornsteine. Vor allem, wenn diese etwas rauer sind, da das Nistmaterial dann besonders gut haftet.
Bei einer Zählung vor drei Jahren wurden in jedem der 18 Kehrbezirke Krefelds im Durchschnitt bis zu 60 Dohlennester von den Schornsteinfegern gefunden. „Das bedeutet allein in Krefeld schon 1080 Schornstein-Brutpaare, bilanziert Heidenfels, „die Tendenz ist steigend.“ Franz-Josef Baumanns, Bezirksschornsteinfeger für Willich, Anrath, Neersen, kann zwar nicht auf solches Zahlenmaterial zurückgreifen. Aber auch er kämpft in jedem Frühjahr mit einem Spezialgerät gegen die festsitzenden Nester.