Verwaltung Rathaus-Neubau für Tönisvorst: Ringen um das Wohin

Tönisvorst · Am 5. März tagt die Baukommission. Thomas Goßen hält Wilhelmplatz weiter für den geeignetesten Standort.

 Dipl.-Ing. Frank Kaldewei von der projektbegleitenden Assmann-Gruppe und seine Kollegin, die Architektin Luisa Ciccarelli.

Dipl.-Ing. Frank Kaldewei von der projektbegleitenden Assmann-Gruppe und seine Kollegin, die Architektin Luisa Ciccarelli.

Foto: Wolfgang Kaiser

Die Politik hat keine Fragen mehr. Jedenfalls sind nach der jüngsten Ratssitzung  keine vertiefenden Nachfragen mehr zu den sieben Standort-Varianten für das neue Verwaltungs-/Stadthaus für Tönisvorst an die Verwaltung gestellt worden.

Ein Rathaus-Neubau, für den im Dezember in vier von fünf Punkten bereits mehrheitlich grünes Licht gegeben wurde, soll künftig alle Tönisvorster Verwaltungsmitarbeiter unter einem Dach in modernen und funktionalen Räumen zusammenführen.

Nach dem Wie (schlüsselfertig durch einen Total-Unternehmer) ist nun das Wohin zu klären. Die Standortfrage –  „das kleine große Aber“, wie Bürgermeister Thomas Goßen es formuliert.

Der Bedarf für den Ersatz der dezentralen Büros an der Bahnstraße, der Hospitalstraße und im  Alten Rathaus in Vorst ist unstrittig. „Neu bauen statt sanieren“ ist es auch. Denn den Aufwand für eine Sanierung beziffern die Fachleute aus dem beauftragten Planungsbüro der Assmann-Gruppe mit rund 90 Prozent einer Investition in einen Neubau.

Die Assmann-Gruppe (Dortmund) hatte nach ihrer Wirtschaftlichkeitsprüfung 2019 mit Begehungen vor Ort im September vier gegeneinander abgewogene Realisierungs-Möglichkeiten vorgestellt. Am Maysweg, am Wasserturm und im Bereich Höhenhöfe sowie am Wilhelmplatz in der St. Töniser Innenstadt. Alle vier Varianten liegen im ähnlichen Kostenplan (bei Investkosten von rund 25 Millionen Euro). Einer Bebauung des städtischen Grundstücks am  Wilhelmplatz schrieben Planer, Verwaltung und Assman die besten Standort-Bedingungen (Erreichbarkeit, Impulse für die Innenstadt, Grundstück im eigenen Besitz etc.) zu.

Anstatt im Dezember auch über den Standort zu entscheiden, forderte die Politik mehrheitlich eine Wirtschaftlichkeitsanalyse für Bauplatz-Möglichkeiten im Bereich Willicher Straße ein. Drei neue Varianten in diesem innerstädtischen Areal (auf dem Parkplatz Pastorswall oder gegenüber, wo jetzt der Gasthof zur Linde steht) wurden daraufhin geprüft. Das Assmann-Fazit: Sie würden um ein Viertel teurer als die Standorte zuvor. Zurzeit führt die Stadt Gespräche mit Eigentümern der Grundstücke/Gebäude, die für einen Rathausneubau überplant werden müssten.

Zum Analyse-Prozess insgesamt sagt Fachbereichsleiter Jörg Friedenberg: „Wir haben die Entscheidungsreife erreicht.“ Er hat den Prozess der Wirtschaftlichkeitsanalyse engmaschig begleitet. „Es liegt eine sehr hohe Genauigkeit vor, was die Kosten angeht“, ist Friedenberg überzeugt. Er und Goßen halten den Wilhelmplatz angesichts der eng abgestimmten inhaltlichen Vorgaben an die Planer nach wie vor für den best möglichen Standort. Goßen: „Jetzt ist es entscheidend, die Standortentscheidung überhaupt hinzubekommen.“

Die Baukommission tagt am 5. März nichtöffentlich. Dann werden alle Fragen zu Kosten und Varianten-Veränderungen zur Kosteneinsparung im Bereich Willicher Straße, wie sie in der Ratssitzung gestellt worden sind, besprochen.

Ein klares Stimmungsbild aus der Politik scheint sich zurzeit noch nicht ausmachen zu lassen. Für eine beschließende Sitzung des Stadtrates ist der 19. März aber vorausschauend frei gehalten worden. Ob der Termin gehalten werden kann, ist nicht sicher. Die nächste reguläre Ratssitzung wäre am 7. Mai.

Sobald die Politik grünes Licht für einen Standort gibt, wird die Verwaltung in die abgestimmten  Ausschreibungsverfahren gehen. Dem Termin der begleitenden Baukommission  nächste Woche kommt eine hohe Bedeutung zu.

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