Neue Zeiten für die Kirche

Die GdG Kempen/Tönisvorst muss mit weniger Geistlichen auskommen. Ab Mitte Januar gilt eine geänderte Gottesdienstordnung.

Neue Zeiten für die Kirche
Foto: Reimann

Kempen/Tönisvorst. Wenn die Personaldecke dünner wird, muss die Arbeit neu strukturiert und bedacht werden, was weiterhin wie leistbar ist und wodurch eine Entlastung der hauptamtlichen Mitarbeiter möglich wird. Diese Gedanken hat sich die Gemeinschaft der Gemeinden (GdG) Kempen/Tönisvorst gemacht. Denn der Priestermangel zeichnet sich in der GdG deutlich ab.

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Propst Thomas Eicker

Pfarrvikar Klemens Gößmann verlässt die Gemeinde. Danach bleiben zwei hauptamtliche Priester für Kempen, St. Hubert, St. Tönis und Vorst: Propst Thomas Eicker und Marc Kubella. Unterstützt werden sie durch vier Priester im Ruhestand, die Subsidiare, die auch Messen halten. Es handelt sich um Karl-Heinz Teut, Wolfgang Acht und, wie Eicker es in seinem Info-Brief formuliert, „nach Kräften“ auch Ex-Propst Josef Reuter aus Kempen. Schließlich Ludwig Kamm, der als langjähriger Pfarrer von Vorst (27 Jahre) und St. Tönis (fünf Jahre) im Sommer in den Ruhestand gegangen ist. Er hat das Vorster Pfarrhaus verlassen und wohnt mittlerweile in Kempen.

Seit Juli 2016 ist Eicker Leiter der GdG Kempen-Tönisvorst. In dieser Funktion soll er das pastorale Leben der Kirchengemeinden fördern. Mitte des Jahres hatte ihn Bischof Helmut Dieser offiziell mit der priesterlichen Leitung der Tönisvorster Pfarrgemeinde betraut.

Für die GdG aus St. Mariae Geburt Kempen (mit Christ-König und St. Josef), St. Hubert, St. Cornelius in St. Tönis und St. Godehard in Vorst werden ab dem 13. Januar nun neue Gottesdienstzeiten eingeführt. Alle verantwortlichen Gremien haben zugestimmt. Es wurde ein Plan erstellt, der von drei Priestern an einem Wochenende beziehungsweise am Sonntag leistbar ist. Fortbildungen, Krankheitsfälle oder Urlaubszeiten sind damit berücksichtigt.

„An jedem Sonntagvormittag findet in jeder der Kirchen ein Gottesdienst statt“, sagt Eicker. In St. Cornelius in St. Tönis um 9.30 Uhr, in St. Godehard Vorst um 11.30 Uhr, in St. Hubertus um 9.30 Uhr und in St. Marien in Kempen um 9.30 und um 19 Uhr. An Sonntagen mit geradem Datum ist zudem in Christ-König um 11.30 Uhr Wort-Gottes-Feier und in St. Josef zeitgleich Heilige Messe. An Sonntagen mit ungeradem Datum ist in Christ-König um 11.30 Uhr Heilige Messe und in St. Josef Wort-Gottes-Feier.

Wunsch der Priester sei es, die Gottesdienste am Sonntagvormittag im Abstand von zwei Stunden zu feiern. „Vor und nach jedem Gottesdienst muss auch für einen Seelsorger und die Gemeinde Gelegenheit bestehen, ein kurzes Wort zu wechseln oder die ein oder andere Absprache zu treffen, ohne gleich in Hetze sich zum nächsten Gottesdienst in der Nachbargemeinde aufzumachen“, so Eicker.

Dass an jedem Sonntag in jeder der Kirchen ein Gottesdienst stattfindet, ist den Partnern in den beteiligten Gemeinden wichtig. „So wird jeder Gemeinde die Gelegenheit gegeben, zusammenzukommen und miteinander Gottes Wort zu hören“, so Eicker. „Wer in Kempen und St. Hubert seine bisher geschätzte Vorabendmessen vermisst, wird gebeten, durch sein Mitfeiern die Sonntagsgemeinde zu verstärken, die Vorabendmesse in St. Tönis (18 Uhr) zu besuchen oder an der Wort-Gottes-Feier teilzunehmen.“

Die Geistlichen setzen in den Kempener Kirchen bereits auf die Unterstützung von sieben Männern und Frauen, die seit Jahren die Wort-Gottes-Feiern anbieten, alternative Gottesdienstformen, in denen, wenn kein Priester zur Verfügung steht, das Lob Gottes gesungen wird (siehe auch Info-Kasten).

Schon auf seiner ersten Pressekonferenz der Nach-Ludwig-Kamm-Ära in Vorst hatte Pfarrer Thomas Eicker Ende August gesagt: „Eine Eins-zu-eins-Nachfolge von Kamm geht nicht!“ Er betonte bei der Vorstellung des neuen, erfahrenen Gemeindevorstands: Gemeindeleben ist Teamarbeit. Und: „Kirche ist immer im Umbau, weil sie sich immer erneuern muss.“ Ab 2018 rückt die Gemeinschaft der GdG wieder ein Stückchen mehr zusammen.

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